Nordsee im Klimawandel: Umweltauswirkungen der Offshore-Windparks
Windenergie auf See stellt klimaneutralen Strom zur Verfügung. Jedoch sind Windräder – wie alle industriellen Aktivitäten – ein Eingriff ins Ökosystem. Forschende untersuchen, wie die Tier- und Pflanzenwelt in der Nordsee auf die Windparks reagiert.
Offshore-Windparks sind unverzichtbar für eine klimaverträgliche Energieversorgung. Ihre installierte Leistung soll von heute knapp 8 Gigawatt bis 2030 auf 30 Gigawatt und bis 2045 auf 70 Gigawatt steigen. Der Großteil der Projekte ist für die Nordsee geplant.
Industrielle Aktivitäten sind in der Nordsee nichts Neues: Öl- und Gasförderung, Sandabbau, Schiffsverkehr und Fischerei sind klassische Beispiele. Seit einigen Jahren kommen die Windparks dazu. Welche Auswirkungen das hat, wird durch Modelle und Beobachtungen erforscht.
Mögliche Gewinner, mögliche Verlierer
So verändern die künstlichen Hindernisse die Wasserströmungen und führen zu Anpassungen der Form des Meeresbodens. Sie bieten außerdem neue feste Flächen, auf denen Muscheln oder Krebse sich ansiedeln können. Die im Meeresgrund verlegten Seekabel erwärmen den Boden, wofür je nach Gebiet bestimmte Grenzwerte gelten. Einige Fisch- und Krebsarten sowie Meeressäuger können sogar die elektromagnetischen Felder der Stromkabel wahrnehmen und passen ihr Verhalten entsprechend an. Manche Arten gewinnen, andere verlieren. Dies beobachtet man auch bei Vögeln: Einige meiden den Luftraum rund um die Windparks, andere hingegen sind dort häufiger anzutreffen. All diese Veränderungen im Auge zu behalten, ist gerade bei dem geplanten schnellen Ausbau der Offshore-Windenergie eine wichtige Aufgabe der Forschung.