26.01.2023
Jens Kube, Denise Müller-Dum

Die Nordsee im Klimawandel: Tier- und Pflanzenwelt im Umbruch

Mit der globalen Erwärmung steigt auch die Wassertemperatur in der Nordsee. Das bleibt nicht ohne Folgen: Manche Tierarten ziehen sich zurück oder kämpfen mit den veränderten Bedingungen – anderen hingegen kommt die Erwärmung gelegen.

Über zehntausend Tier- und Pflanzenarten sind im Wattenmeer zu Hause. Nicht umsonst gehört die von den Gezeiten geprägte Region, die sich von der niederländischen über die deutsche bis an die dänische Küste erstreckt, seit 2009 zum UNESCO-Weltnaturerbe. Millionen von Vögeln nutzen das reiche Nahrungsangebot und rasten oder brüten hier.

Wärmeres Wasser, unterschiedliche Vorlieben

Doch die Tier- und Pflanzenwelt verändert sich. Die Wassertemperatur in der Nordsee ist seit 1962 im Mittel um etwa 1,7 Grad Celsius gestiegen.nWärmere Temperaturen wirken sich auf die Meerestiere aus: Kälteliebende Fische wie die Aalmutter wandern ab. Kabeljaularven wachsen früher heran, wenn es noch nicht genug Nahrung gibt. Der Bestand bestimmter Muschelarten wird dezimiert, weil ihre Fressfeinde sich in milden Wintern besonders zahlreich entwickeln können. Das wiederum betrifft die Vögel, die sich von solchen Muscheln ernähren.

Wärmeliebende Arten, die durch menschliche Absicht oder Versehen in die Region gekommen sind, können sich hingegen ausbreiten: So finden sich beispielsweise in den ehemaligen Miesmuschelbänken zahlreiche Pazifische Austern, die mit den einheimischen Arten erfolgreich um Nahrung konkurrieren.

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