Übersicht

Wie kann die Wiedervernässung von Mooren der Erwärmung des Klimas entgegenwirken?

Moore in Deutschland haben das Potenzial, jährlich die Freisetzung mehrerer Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente (CO2-Äquivalente) zu vermeiden. Werden trockengelegte Moore wiedervernässt, können sie als natürliche Klimalösung (natural climate solution) der Erwärmung des Klimas entgegenwirken.  Doch im Laufe der letzten Jahrhunderte haben wir große Teile unserer Moore für die wirtschaftliche Nutzung – wie etwa der Landwirtschaft - entwässert, sodass sie nicht nur kein CO2 mehr aufnehmen, sondern das zuvor gespeicherte CO2 auch freisetzen. Doch wie entnehmen und lagern intakte Moore den Kohlenstoff?

Intakte Moore sind Gebiete, die eine Übergangszone zwischen Land und Wasser bilden und ständig nass sind. Die dort wachsende Vegetation bindet mittels Photosynthese große Mengen Kohlendioxid (CO2) aus der Luft. Diesen benötigen sie zur Produktion von Biomasse. Doch wenn die Pflanzen verrotten, wird das CO2 wiederfreigesetzt. In nassen Mooren aber befindet sich kaum Sauerstoff im Boden. Unter sogenannten anaeroben Bedingung werden abgestorbene Pflanzenreste nur unvollständig zersetzt und der in der Biomasse gespeicherte Kohlenstoff bleibt langfristig im Boden gespeichert. Aus ihm bilden sich über lange Zeiträume Torf. Torf ist als Rohstoff sehr beliebt, weswegen er häufig abgebaut wird, sodass durch Trockenlegen von Moorlandschaften – auch zur landwirtschaftlichen Nutzung - CO2 emittiert wird, sehr zum Nachteil für das Klima. Bedeutsam ist, dass Moore nur etwa 3 Prozent der weltweiten Landfläche einnehmen, aber schätzungsweise 30 Prozent des Bodenkohlenstoffs speichern. Deshalb sind sie bedeutend für künftige Klimaanpassungsmaßnahmen. Eine Wiedervernässung von trockengelegten Mooren hätte zudem einen positiven Effekt auf die biologische Vielfalt, die Wasserqualität und könnte zugleich als Puffer bei Hochwasserereignissen und Dürren fungieren. 

Artikel teilen