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Desertifikation: Weshalb sich Wüsten ausbreiten und welche Maßnahmen entgegenwirken

Die übermäßige Nutzung der Böden, wie die Überweidung von Flächen, die Abholzung von Wäldern oder die Verschwendung von Wasserressourcen tragen dazu bei, dass Böden erodieren, also wichtige Partikel abgetragen werden und der Boden seine Fruchtbarkeit verliert. Dadurch wird die Ausbreitungvon Wüsten begünstigt. Heutzutage sind rund 1,5 Milliarden Menschen weltweit – direkt oder indirekt – von Wüstenbildungsprozessen bedroht.

Wüsten haben zumeist wenig bis gar keine Vegetation und sind durch starke Trockenheit gekennzeichnet. Aufgrund der extremen Bedingungen sind die Überlebenschancen für Pflanzen, Tiere und auch Menschen dort oft sehr anspruchsvoll. Wenn wir an Wüsten denken, denken wir vor allem an Sanddünen wie etwa die Sahara im Norden Afrikas. Doch die Trockengebiete der Welt bedecken einen beträchtlichen Teil der Erdoberfläche und kommen in verschiedenen Klimazonen vor. So gibt es neben Sandwüsten auch Stein- und Kieswüsten, Salzwüsten – als Folge von ausgetrockneten Wasserflächen – sowie Kältewüsten, die durch extrem kalte Temperaturen und geringe Niederschläge gekennzeichnet sind.

Aufgrund des Klimawandels und steigenden Temperaturen wachsen weltweit die meisten Wüsten. Dazu kommt, dass wir Menschen die Böden, Vegetation und Wasservorräte in den Trockengebieten durch intensive Nutzung überstrapazieren. Dieser Prozess ist auch als Desertifikation bekannt. Die Folge: die Gebiete können sich nicht mehr regenerieren. So entstehen pro Jahr etwa 50.000 Quadratkilometer neue Wüstenflächen. Dies entspricht in etwa der Fläche Niedersachsens.

Wie wir Desertifikation entgegenwirken können

Um der Wüstenbildung entgegenzuwirken müssen wir Flächen möglichst nachhaltig bewirtschaften und ihre Fruchtbarkeit so aufrechterhalten. Die Aufforstung und Wiederherstellung von Ökosystemen können maßgeblich helfen, die Böden zu stabilisieren und den Wasserhaushalt zu verbessern. Auch Wasserrückhaltungstechniken, der Anbau von verschiedenen Pflanzenarten oder kontrolliertes Weiden durch Nutztiere tragen dazu bei, die landwirtschaftlichen Flächen vor Erosion zu schützen. Insbesondere in den trockenen und zumeist armen Regionen der Erde sind auch politische Unterstützung und Bewusstseinsbildung entscheidend, um eine Ausbreitung von Wüsten zu verhindern.

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