16.03.2021
Sarah Werner

Weniger Treibhausgase in Deutschland

Rund 739 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen verzeichnet das Umweltbundesamt (UBA) für Deutschland im Jahr 2020. Das sind rund 8,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Zum ersten Mal hat das UBA seine Emissionsdaten nach den Vorgaben des neuen Klimaschutzgesetzes der Bundesregierung vorgelegt. Die heute veröffentlichten Zahlen zeigen, welche Sektoren die vorgeschriebenen Jahresemissionsmengen einhielten und welchen Einfluss die Corona-Pandemie hat.

⁠Bei allen Treibhausgasen sind die Emissionen 2020 in Deutschland zurückgegangen: Kohlendioxid um knapp 67 Mio. Tonnen (-9,4 %); Methan um gut 1 Mio. Tonnen (-2,1 %) und Lachgas ebenfalls um gut 1 Mio. Tonnen (-3 %). Das ist seit 1990 der größte jährliche Rückgang. Insgesamt sanken im Vergleich zu 1990 die Emissionen um 40,8 Prozent.

Die Daten des UBA zeigen aber auch, dass gut ein Drittel der Minderungen auf Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie zurückzuführen sind. Die Maßnahmen wirkten sich vor allem auf den Verkehrs- und Energiebereich aus. „Deshalb ist klar, dass nur ambitionierter Klimaschutz und auf beschleunigte Dekarbonisierung orientierter Strukturwandel in den zentralen Wirtschaftssektoren dazu führen kann, die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen“, sagt UBA⁠-Präsident Dirk Messner. So müssten zukünftig deutlich mehr Windenergieanlagen installiert und die Zahl der Autos mit Verbrennermotor massiv reduziert werden.

Im Bundesklimaschutzgesetz ist festgelegt, wie Deutschland die nationalen und europäischen Klimaschutzziele erreichen will. So legt es zum Beispiel Obergrenzen für Emissionen in den Sektoren Energie, Industrie, Verkehr, Gebäude, Landwirtschaft und Abfallwirtschaft fest, die Jahr für Jahr niedriger werden. Ob diese Obergrenzen eingehalten werden, überprüft das UBA jährlich. Die aktuellen Zahlen zeigen für diese Bereiche folgende Entwicklungen:

Statistik THG Emissionen Deutschland 2020
Statistik THG Emissionen Deutschland 2020

Die Genauigkeit der Daten

Die Ergebnisse stellen laut UBA die gegenwärtig bestmögliche Schätzung dar. Sie seien insbesondere auf Grund der zu diesem Zeitpunkt nur begrenzt vorliegenden statistischen Berechnungsgrundlagen mit entsprechenden Unsicherheiten verbunden. Die Berechnungen leiten sich aus einem System von Modellrechnungen und Trendfortschreibungen der im Januar 2021 veröffentlichten detaillierten Inventare der Treibhausgasemissionen des Jahres 2019 ab.

Weitere Informationen und die genauen Zahlen finden Sie auf den Internetseiten des UBA.

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