17.02.2021
Sarah Werner

Die Luft ist rein(er)

Ein neues Factsheet der Helmholtz-Klima-Initiative zeigt den Zusammenhang zwischen Luftschadstoffen und Gesundheit. Derweil machen aktuelle Zahlen des Umweltbundesamtes Hoffnung: Die Stickstoffkonzentration in deutschen Städten ist im letzten Jahr deutlich zurückgegangen.

Schadstoffe wie Stickstoffoxid und Feinstaub belasten die Luft, die wir atmen. Sie entstehen zum einen in der Natur, etwa bei Vulkanausbrüchen, aber auch durch menschliches Handeln, vor allem in Städten: Emissionen aus Verkehr, Industrie oder der Stromerzeugung wirken sich stark auf unsere Gesundheit und das Klima aus. Wie genau, zeigt unser neues Factsheet zum Thema „Luftschadstoffe“.

Da Luftschadstoffe unsere Gesundheit beeinflussen, machen aktuelle Zahlen des Umweltbundesamtes (UBA) über die Entwicklung von Stickstoffoxid und Feinstaub in deutschen Städten in 2020 Hoffnung. Noch sind zwar nicht alle Daten ausgewertet, aber das UBA sieht einen klaren Trend: Die Konzentration von Stickstoffdioxid in der Luft ist im letzten Jahr deutschlandweit deutlich zurückgegangen. 2020 wurde nur noch an rund drei bis vier Prozent der Messstationen der Jahresmittelgrenzwert von 40 Mikrogramm Stickstoffoxid pro Kubikmeter Luft (µg/m³) überschritten. 2019 waren es noch 21 Prozent.

Auch die Feinstaubbelastung ging 2020 stark zurück: So war letztes Jahr das am geringsten belastete Jahr seit Beginn der Messungen Ende der 1990er Jahre. Aber: Auch wenn Deutschland die Grenzwerte für PM10 und PM2,5 eingehalten hat, hat es die aktuellen Empfehlungen der WHO klar überschritten: Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt für PM10 ein Jahresmittel von 20 µg/m³, das konnten deutschlandweit etwa vier Prozent (2019: 13 Prozent) aller Messstationen 2020 nicht einhalten. Für die noch kleineren Partikel PM2,5 liegt der WHO-Richtwert für Europa bei 25 µg/m³ im Tagesmittel, ein Wert, den 86 Prozent aller Stationen an mehr als 3 Tagen überschritten haben.

Was ist Feinstaub?

Feinstaub ist ein Gemisch aus festen und flüssigen, winzig kleinen Staubteilchen. Je nach Größe, werden diese Teilchen in unterschiedliche Gruppen eingeteilt:

PM10-Teilchen (PM=particulate matter) haben einen maximalen Durchmesser von 10 Mikrometer
PM2,5-Teilchen haben einen Durchmesser von weniger als 2,5 Mikrometer
Ultrafeine Partikel haben einen Durchmesser von weniger als 0,1 µm

Feinstaub entsteht vor allem durch menschliches Handeln, zum Beispiel durch Emissionen aus Kraftfahrzeugen, Öfen und Heizungen in Wohnhäusern oder bei der Metall- und Stahlerzeugung. Es gibt aber auch natürliche Quellen wie Vulkanausbrüche oder Bodenerosionen. Feinstaub hat erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit: Die Europäische Umweltagentur schätzt, dass 2018 in Deutschland etwa 711.000 Lebensjahre durch die Belastung mit PM2.5 verloren gingen.

(Quelle: UBA)

Artikel teilen