Sie haben Fragen zum Klimawandel?
Wir haben die Antworten!

Kategorien
Mit grünen Ästen gefüllte Glühbirne auf gelbem Hintergrund.

Ist es möglich, unseren Emissionsausstoß zu verringern?

Auch wenn es zweifellos eine große Herausforderung ist: Schnelle und drastische Minderungen der Treibhausgas-Emissionen sind möglich, das zeigen zahlreiche Studien und auch praktische Erfahrungen. Viele der dafür notwendigen Technologien existieren und sind teilweise bereits unter den heutigen politischen Rahmensetzungen finanziell konkurrenzfähig.

Zum Artikel
Holzwürfel mit 1,5 Grad-Limit und 2,0 Grad-Limit wird umgedreht

Macht ein halbes Grad einen Unterschied?

Selbst scheinbar geringe Beträge bei der globalen Erwärmung können schwerwiegende Folgen haben. Wenn sich die Erde zum Beispiel um 1,5 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau erwärmt, werden voraussichtlich 70 bis 90 Prozent der weltweiten Korallenriffe absterben – bei zwei Grad praktisch alle (98 bis 99 Prozent).

Zum Artikel
Eine schwitzende Frau wischt ihre Stirn mit einer Serviette und hält kaltes Wasser Flasche in einem Park im Sommer heißes Wetter.

Verursacht der Klimawandel mehr Hitzewellen und heiße Tage in Deutschland?

In den 1950er Jahren gab es im bundesweiten Mittel pro Jahr etwa drei sogenannte „Heiße Tage“: So bezeichnen Meteorologen Tage, an denen die Temperatur auf 30 Grad Celsius oder höher steigt. Im Zeitraum 1991 bis 2019 stieg die Anzahl „Heißer Tage“ bereits auf durchschnittlich 8,8 Tage pro Jahr. Demgegenüber nahm die mittlere Zahl der sogenannten „Eistage“, also Tage, an denen die Temperatur den ganzen Tag unter 0 Grad Celsius bleibt, im gleichen Zeitraum von 28 auf 19 Tage pro Jahr ab. In Hamburg zum Beispiel gab es im Winter 2019/2020 erstmals seit Aufzeichnungsbeginn keinen einzigen Eistag.

Zum Artikel
Ein Thermometer zeigt eine hohe Temperatur über 44 Grad an. Sonne und Himmel sind im Hintergrund zu sehen.

Um wie viel Grad hat sich Deutschland bereits erwärmt?

Seit Beginn der systematischen, flächendeckenden Wetteraufzeichnungen 1881 hat sich die mittlere Temperatur der bodennahen Luft in Deutschland bereits deutlich erwärmt. Laut Daten des Deutschen Wetterdienstes war das aktuelle Jahrzehnt rund 1,9 Grad Celsius wärmer als die ersten Jahrzehnte (1881-1910) der Aufzeichnungen. Die Temperaturen in Deutschland sind damit deutlich stärker gestiegen als im weltweiten Durchschnitt.

Zum Artikel
Sandstrand mit Dünen und Sonnenuntergang

Wie sehr steigt der Meeresspiegel an?

Seit dem Jahr 1900 sind die Meeresspiegel im weltweiten Durchschnitt bereits um rund 16 Zentimeter gestiegen, allein seit Beginn globaler Messungen per Satellit 1993 nahmen sie um etwa 9 Zentimeter zu. Seit 2006 beträgt die Anstiegsrate jährlich rund 3,6 Millimeter (also rund 3,6 Zentimeter pro Jahrzehnt), mehr als doppelt so viel wie zuvor. Ursache dieser Beschleunigung ist die immer stärkere Schmelze der Eispanzer in Grönland und der Antarktis.

Zum Artikel
Ein Zug in den malerischen Schweizer Alpen rund um Bernina und Moteratsch Gletscher

Wie wirkt sich der Klimawandel auf das Festlandeis und die Gletscher aus?

Der Eispanzer auf Grönland schwindet jedes Jahr um mehr als 250 Milliarden Tonnen. Dies trägt seit 2006 mit mehr als 7 Millimetern pro Jahrzehnt zum Anstieg der durchschnittlichen globalen Meeresspiegelhöhe bei. Das Tempo des Eisverlusts auf Grönland hat sich in den vergangenen Jahren stark beschleunigt. Zwischen 1981 und 2010 schmolz es im Juni und Juli an rund 15 Prozent der grönländischen Eisoberfläche, im Juni und Juli 2020 bereits an rund 25 Prozent. Teile des antarktischen Eispanzers zeigen ebenfalls starke Verluste, dort gehen seit 2006 etwa 150 Milliarden Tonnen Eismasse pro Jahr verloren (Beitrag zum Meeresspiegelanstieg: rund 4 Millimeter pro Jahrzehnt).

Zum Artikel
Schmelzendes Meereis am Ufer gelegen mit Sonnenuntergang.

Schmilzt das Meereis?

Das Meereis rund um den Nordpol schrumpft. Sowohl das Eisvolumen in der Arktis als auch die dort mit Eis bedeckte Ozeanfläche sind seit Beginn der Satellitenmessungen 1979 stetig zurückgegangen – um durchschnittlich mehr als zehn Prozent pro Dekade. Betrug die Ausdehnung des arktischen Meereises zwischen 1980 und 1989 noch rund 7,3 Millionen Quadratkilometer, so lag dieser Wert im Zeitraum 2001 bis 2019 nur noch bei rund 4,2 Millionen Quadratkilometern. Sehr stark schwindet das mehrjährige und damit besonders dicke Eis, weshalb die verbleibende Eisfläche zusehends empfindlicher auf die Erwärmung reagiert.

Zum Artikel
Gelber Sonnenschirm mit strahlend heller Sonne und blauem Himmel

Ist jetzt jedes Jahr ein Rekordjahr?

Seit den 1980er Jahren war jede Dekade wärmer als die vorherige und wärmer als alle vorangegangenen Jahrzehnte seit 1850.Die bisherigen Daten für das laufende Jahrzehnt deuten darauf hin, dass auch die Dekade 2011 bis 2020 einen neuen Höchststand markieren wird. Alle zehn wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen traten seit 1998 auf (siehe Kasten). 2019 war nach Daten der US-Behörden NASA und NOAA weltweit das zweitwärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen und bereits das 43. Jahr in Folge, in dem die Mitteltemperatur an der Erdoberfläche über dem Durchschnitt des 20. Jahrhunderts lag.

Zum Artikel