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Wie wirkt sich der Klimawandel auf das Festlandeis und die Gletscher aus?

Der Eispanzer auf Grönland schwindet jedes Jahr um mehr als 250 Milliarden Tonnen. Dies trägt seit 2006 mit mehr als 7 Millimetern pro Jahrzehnt zum Anstieg der durchschnittlichen globalen Meeresspiegelhöhe bei.¹ Das Tempo des Eisverlusts auf Grönland hat sich in den vergangenen Jahren stark beschleunigt. Zwischen 1981 und 2010 schmolz es im Juni und Juli an rund 15 Prozent der grönländischen Eisoberfläche, im Juni und Juli 2020 bereits an rund 25 Prozent.² Teile des antarktischen Eispanzers zeigen ebenfalls starke Verluste, dort gehen seit 2006 etwa 150 Milliarden Tonnen Eismasse pro Jahr verloren (Beitrag zum Meeresspiegelanstieg: rund 4 Millimeter pro Jahrzehnt).³

DIe Grafik zeigt, wie die Gletschermasse von 1950 bis 2018 um rund eine Tonne pro Quadratmeter zurückgegangen ist.
DIe Grafik zeigt, wie die Gletschermasse von 1950 bis 2018 um rund eine Tonne pro Quadratmeter zurückgegangen ist.
Festland-Eis und Schneedecke schrumpfen
©
World glacier Monitoring Service

Auch die meisten Gebirgsgletscher schrumpfen. Obwohl wenige Gletscher aufgrund regionaler Besonderheiten wachsen, hat die globale Gesamtmasse der Gebirgsgletscher seit 1980 deutlich abgenommen – im Durchschnitt verschwand seitdem eine Eisschicht von mehr als 20 Metern Dicke.Eine derartige Entwicklung, so Glaziologen, hat es seit Beginn der Aufzeichnungen noch nie gegeben.Während ein Teil des Gletscherschwunds noch eine Nachwirkung der Erwärmung im Anschluss an die Kleine Eiszeit auf der Nordhalbkugel zwischen dem 15. und dem 19. Jahrhundert sein dürfte, ist seit einigen Jahrzehnten der menschengemachte Klimawandel die Hauptursache. Auch die Dauer der Schneebedeckung ist in vielen Regionen in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zurückgegangen.

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