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Macht der Klimawandel unsere Städte zu Hitzeinseln?

Der Klimawandel führt dazu, dass sich die Wettermuster ändern und Hochdruckwetterlagen häufiger entstehen. Diese wiederum begünstigen langanhaltende Hitzewellen und Wärmeinseln. Vor allem in den Städten führt das zu einer anhaltenden Wärmebelastung, denn es kühlt nur langsam wieder ab. Auch in kleineren Städten treten diese dadurch vermehrt auf. Die Differenz kann in großen Städten bis zu 10 Grad Celsius betragen.

Ein Grund sind die Materialien, die in der Stadt verwendet werden: Beton-, Glas- oder Metalloberflächen speichern viel Wärme und versiegeln einen Großteil der Oberfläche. Das heißt, dass weniger Wasser verdunsten und die Stadt abkühlen kann. Gebäude und Straßen nehmen die Sonnenstrahlen auf, speichern die Energie und geben die Wärme wieder in die Umgebungsluft ab. Vor allem Glasfassaden können das Sonnenlicht wie eine Lupe konzentriert auf einen Punkt reflektieren und für einen Temperaturanstieg sorgen. Selbst die Farben einer Stadt können die Temperatur beeinflussen: Dunkle Fassaden heizen sich schneller auf als helle. Klimaanlagen oder Autoabgase lassen durch ihre Abwärme die Städte zusätzlich schwitzen.

Wärmeinseln können negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben. Schadstoffe sammeln sich in der Luft und schädigen die Atemwege schädigen. Besonders gefährlich wird es in der Nacht: Die Hitze, die sich tagsüber in Bodennähe sammelt, steigt nachts auf und verursacht hohe Temperaturen. Das führt oft zu den sogenannten tropischen Nächten: In solchen Nächten mit Temperaturen von mehr als 20 Grad Celsius können viele Menschen nicht gut schlafen. Ihnen fehlen wichtige Erholungsphasen. Umso häufiger diese Nächte auftreten, desto schwerer kann sich der menschliche Körper regenerieren. Diese Regeneration ist jedoch wichtig für unsere Gesundheit. Im schlimmsten Fall kann es zu Herz-Kreislauferkrankungen oder Nierenversagen kommen. Maßnahmen und Konzepte wie Gründächer, Schwammstädte, oder intelligente Gebäudefassaden werden zukünftig nötig sein, damit Städte weiterhin lebenswert bleiben.

 

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