Dr.
Nadine Mengis

Nadine Mengis leitet am GEOMAR die Forschungsgruppe Erdsystem-Klimawissenschaften, die sich mit Erdsystemmodellierung von ambitionierten Klimawandel-Mitigation-Szenarien beschäftigt. Sie erforscht mit ihrer Gruppe, wie das Erdsystem auf eine Reduktion unseres Einflusses auf das Klima reagiert und in wie weit diese Reaktion von der Art und Weise, wie wir unsere Klimaziele erreichen, abhängt. Einflussfaktoren, die untersucht werden, sind zum Beispiel die Summe der bis dahin ausgestoßenen Treibhausgase (unser Emissionsbudget), die Zusammensetzung der verbleibenden THG-Emissionen zum Zeitpunkt von netto-null sowie der Einsatz von CO2-Entnahme Maßnahmen.
Für diese Arbeit verwendet die Gruppe Erdsystem-Modelle unterschiedlicher Komplexität, sowie Multi-Modell-Ensembles von internationalen Model-Vergleich-Studien. Darüber hinaus trägt Nadine Mengis in interdisziplinärer Zusammenarbeit zu umfassenden Bewertungen von CDR-Optionen bei.
Nadine Mengis wurde am GEOMAR promoviert und forschte danach zweieinhalb Jahre als Postdoctoral Fellow in Kanada. Ein Anliegen ist ihr der Wissenstransfer. Sie war Jury-Mitglied beim Ideenlauf des Wissenschaftsjahres 2022 und beteiligte sich am Orchester des Wandels in Lübeck.
Nadine Mengis steht für Gespräche, Interviews oder Anhörungen zur Verfügung zu den Themen:
- Klimasystem und Erdsystem-Modellierung: Rückkopplungen im Erdsystem, physikalisch und biogeochemisch, Unsicherheiten in Klimaprojektionen
- Treibhausgase und andere klimawirksame Emissionen
- CO2-Entnahme, Carbon Dioxide Remova“ (CDR), Bewertung der Kohlendioxid-Entfernung, Einfluss von CO2-Entnahme-Maßnahmen auf das Klimasystem
- Pariser Klimaabkommen, Szenarien zum 1.5C Ziel, Nationale Minderungsstrategien
- Wissenschaftskommunikation
Nadine Mengis leitet eine Forschungsgruppe zum Thema Erdsystem-Klima-Wissenschaften am GEOMAR. Mit ihren Forschungsarbeiten möchte sie Wege finden, mit denen das Ziel des Pariser Klimaabkommens erreicht werden kann. Sie möchte außerdem verstehen, wie das Erdsystem reagieren wird, wenn die Treibhausgas-Emissionen und der Einfluss des Menschen auf das Klima verringert werden.
Im Pariser Klimaabkommen haben sich die Staaten darauf geeinigt, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius zu begrenzen – mit Anstrengungen auf 1,5 Grad Celsius. Dafür müssen Treibhausgas-Emissionen gesenkt und Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre entzogen werden. Vor diesem Hintergrund sind die zentralen Forschungsfragen von Nadine Mengis: Was passiert mit dem Erdsystem, wenn die Emissionsziele erreicht werden? Welche Prozesse tragen dazu bei, ob und wie sich das Klima stabilisiert? Wie wirken sich Maßnahmen zur Beseitigung von CO2 (Carbon Dioxide Removal Technologien, CDR) auf das Klima aus? Welche Wege gibt es zur Klimaneutralität?
Aktuelle Forschungsschwerpunkte ihrer Gruppe umfassen: 1) Bewertung der Unsicherheiten und des Prozess-Verständnisses von Netto-Null- und Overshoot-Szenarien in Bezug auf den Kohlenstoffkreislauf und die Klimadynamik, 2) Modellstudien zum Verständnis des Potenzials und der Risiken (mariner) CO2-Entnahme-Maßnahmen, 3) Umfassende, transdisziplinäre Bewertung von (marinen) CO2-Entnahme-Massnahmen
In früheren Arbeiten hat sie sich mit dem verbleibenden Kohlenstoffbudget beschäftigt und der Bewertung von CO2-Entnahme-Massnahmen im Kontext von nationalen Netto-Null-Zielen. Hierbei wird angestrebt, die gesamten Treibhausgas-Emissionen eines Landes auf null zu reduzieren. Ihre Expertise bringt Nadine Mengis in zahlreichen nationalen und internationalen Gremien und Projekten ein. Ein Anliegen ist ihr auch die Wissenschaftskommunikation, der Wissenstransfer in die Gesellschaft.
- seit 2024 Forschungsgruppenleitung Erdsystem-Klima-Wissenschaften, GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel & Kommissarische Leitung der Forschungsabteilung Maritime Meteorologie
- seit 2021 Leiterin, unabhängige Nachwuchsforschungsgruppe, Projekt FOOTPRINTS, Emmy Noether-Programm, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
- 2019 - 2021 Wissenschaftlerin, GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel
- 2019 (03-08) Postdoctoral Fellow, Simon Fraser University, Vancouver, Kanada
- 2017 - 2019 Horizon Postdoctoral Fellowship, Concordia University, Montreal, Kanada
- 2016 Promotion, GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel
- 2013 Master of Science (M.Sc.), Climate Physics: Meteorology and Physical Oceanography, Christian-Albrechts-Universität (CAU) zu Kiel
- 2010 Bachelor of Science, Physik des Erdsystems: Meteorologie - Ozeanographie - Geophysik, CAU
Auszeichnungen und Funding-Aquisition (Auswahl)
- seit 2024 Konsortiumsleitung, ASMASYS, Bewertungsrahmen für marine CO2-Entnahmen, CDRmare, DAM, BMBF
- seit 2023 Mitglied Die Junge Akademie, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW) und Deutsche Akademie der Wissenschaften Leopoldina
- seit 2022 Principal Investigator, Response of the Earth System to overshoot, Climate neutrality and negative Emissions (RESCUE), Horizon Europe Programm, EU
- seit 2021 Emmy-Noether Nachwuchsgruppenleitung, FOOTPRINTS, From Carbon Removal to achieving the Paris Agreements goal: Temperature Stabilisation
- 2017-2019 Horizon Postdoctoral Fellowship
Gremienarbeit (Auswahl)
- seit 2025 Co-Leitung, Carbon Dioxide Removal Model Intercomparison Project (CDRMIP), Coupled Model Intercomparison Project (CMIP), WCRP
- seit 2024 Co-Chair, Forschungsmission CDRmare, Deutsche Allianz Meeresforschung (DAM)
- seit 2024 Co-Chair, Lighthouse Aktivität, Forschung zu Klima-Interventionen, World Climate Research Programme (WCRP)
- seit 2023 Gast-Editorin Focus on Carbon Dioxide Removal, Environmental Research Letters
- seit 2022 Mitglied, Task Team, CMIP7 Strategic Ensemble Design, Coupled Model Intercomparison Project (CMIP), WCRP
- seit 2021 Mitglied, Arbeitsgruppe 41: Ocean Interventions for Climate Change Mitigation, Group of Experts on the Scientific Aspects of Marine Environmental Protection (GESAMP)