Prof. Dr.
Claudia Traidl-Hoffmann

Helmholtz Munich (Helmholtz Zentrum München Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt GmbH)
Klimawandel und Gesundheit
Umweltmedizin
Allergien
Pollen
Claudia Traidl-Hoffmann

Claudia Traidl-Hoffmann ist Direktorin des Instituts für Umweltmedizin am Helmholtz-Zentrum München. Die Medizinerin ist spezialisiert auf Allergologie und Dermatologie und ist Expertin für die Wechselbeziehungen zwischen Mensch und Umwelt und deren Auswirkungen auf die Gesundheit. In ihrer Forschung beschäftigt sich Traidl-Hoffmann intensiv mit durch Umweltfaktoren ausgelösten und verschärften Erkrankungen, insbesondere Allergien und chronisch-entzündlichen Hauterkrankungen wie Neurodermitis. Ein besonderer Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf den gesundheitlichen Risiken des Klimawandels, insbesondere Hitze, Luftverschmutzung und Veränderungen in der Pollenexposition. Traidl-Hoffmann hat als Professorin den Lehrstuhl für Umweltmedizin an der Universität Augsburg inne. Seit 2020 ist sie Sprecherin des Vorstands von CK CARE - Christiane Kühne Center for Allergy Research and Education, Europas größter privat finanzierter Forschungsinitiative zur Verbesserung der Diagnose und Behandlung von Allergien. Darüber hinaus engagiert sie sich als Sonderbeauftragte für Klimaresilienz und Prävention im Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege für die Verknüpfung von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft, um zukunftsfähige Lösungen für die Herausforderungen des Klimawandels zu entwickeln.

Claudia Traidl-Hoffmann steht für Gespräche, Interviews oder Anhörungen zur Verfügung zu folgenden Themen: 

  • Umweltmedizin: Interaktion von Mensch und Umwelt und die Folgen für die menschliche Gesundheit
  • Klimawandel und Gesundheit: globale Umweltveränderungen und deren gesundheitliche Auswirkungen mit besonderem Fokus auf Allergien
  • Planetare Grenzen für die Gesundheit des Menschen
  • Entwicklung neuer Therapieansätze und wirkungsvoller Präventionsstrategien bei chronisch-entzündlichen Umwelterkrankungen, insbesondere im Bereich Neurodermitis und Allergie
  • Erforschung von Immunsystem-Treibern für Pollenallergie
  • Big Data in der Gesundheitsforschung
  • Prävention und integrative Gesundheit
  • Biomarkerforschung und deren Bedeutung für Krankheitsmanagement und personalisierte Medizin

In ihrer Forschungsarbeit sucht die Umweltmedizinerin Claudia Traidl-Hoffmann Antworten auf die Frage, welche Umweltfaktoren Menschen sich gut entwickeln und gesund sein lassen und welche sie krank machen und zum Beispiel den Weg zu chronischen Krankheiten wie Pollenallergien oder Neurodermitis ebnen. Ein wichtiger Aspekt sind in diesem Zusammenhang Einflussfaktoren wie Schadstoffbelastungen oder die Effekte des globalen Klimawandels auf die menschliche Gesundheit. Es ist ein Thema, für das sich die Wissenschaftlerin besonders engagiert. Ein Ziel der Umweltmedizinerin ist, mit ihrem Forscher:innenteam am Helmholtz-Zentrum München Wege für eine bessere Prävention und Stärkung der Widerstandsfähigkeit, etwa gegen Allergien, zu finden. Traidl-Hoffmann ist überzeugt, dass auf diese Weise der Anteil der Allergiker:innen in der Gesamtbevölkerung deutlich gesenkt werden kann. Derzeit liegt diese Zahl in Deutschland laut Robert Koch-Institut bei über 20 Prozent bei Kindern, mehr als 30% bei Erwachsenen (Stand: September 2022 ). 

Forschungsarbeiten aus Traidl-Hoffmanns Team thematisieren beispielsweise den Einfluss von Pollenexposition oder Co-Exposition von Pollen und Viren auf die Immunantwort, molekulare Mechanismen der Allergieentstehung, die Erforschung des Mikrobioms der Haut und dessen Veränderung bei chronisch entzündlichen Hauterkrankungen wie Neurodermitis, den Einfluss extremer Wetterereignisse auf die Gesundheit, wie zum Beispiel den Einfluss hoher nächtlicher Temperaturen auf das Schlaganfallrisiko oder den Einfluss des Klimawandels auf den Pollenflug und Pollenferntransport, das Auffinden von Biomarkern, die beim Krankheitsmanagement helfen können, bei Allergien aber auch Erkrankungsbildern wie Covid-19, Strahlendermatitis oder Postviralen Syndromen. 

Neben zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen in internationalen Fachzeitschriften verfasste die Forscherin 2021 das Buch „Überhitzt - Die Folgen des Klimawandels für unsere Gesundheit“, das sich bewusst an ein breites, auch nicht-wissenschaftliches Publikum wendet. 

Gemeinsam mit mehreren Co-Autor:innen gab sie zudem das Buch „Planetary Health. Klima, Umwelt und Gesundheit im Anthropozän“ heraus, das Praktiker:innen im Gesundheitsbereich anspricht. Ebenfalls 2021 rief sie als Gründungsmitglied das Zentrum für Klimaresilienz der Universität Augsburg mit ins Leben, dessen Vize-Direktorin sie bis heute ist. Seit Anfang 2023 ist sie Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU).

Claudia Traidl-Hoffmann informiert und berät mit ihrer Expertise zudem politische Entscheidungsträger:innen, spricht vor Bundestagsabgeordneten oder der Weltgesundheitsorganisation WHO ebenso wie vor Grundschüler:innen über den Zusammenhang von Klimawandel und Gesundheit. 

 

  • seit 2024 Direktorin des Instituts für Umweltmedizin und Integrative Gesundheit, Universitätsklinikum Augsburg
     
  • seit 2021 Vizedirektorin des Zentrums für Klimaresilienz, Universität Augsburg
     
  • 2017-2022 Vizedirektorin des ZIEL – Institute for Food & Health, einem Zentralinstitut der Technischen Universität München (TUM) in Freising, Weihenstephan
     
  • seit 2015 Direktorin des Instituts für Umweltmedizin, Helmholtz Munich
     
  • 2016 – 2018 Geschäftsführende Direktorin, UNIKA-T - Universitäres Zentrum für Gesundheitswissenschaften am Klinikum Augsburg
     
  • seit 2014 Chefärztin der Hochschulambulanz für Umweltmedizin, Universitätsklinikum Augsburg
     
  • 2013 - 2020 Ordinaria, Lehrstuhl für Umweltmedizin am UNIKA-T, Professur an der TUM, seit 2021 an der Universität Augsburg
     
  • 2010-2013 Oberärztin an der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie der TUM
     
  • 2006-2010 Projektleiterin der Forschergruppe (KKF) Zellinteraktionsstudien
     
  • 2003-2013 Leitung der Arbeitsgruppe Zelluläre Immunologie am ZAUM – Zentrum Allergie und Umwelt
Auszeichnungen (Auswahl)
  • 2020 Ernennung zum Fellow der Europäischen Akademie für Allergologie und klinische Immunologie (EAACI)
     
  • 2019 Award der Arbeitsgemeinschaft Dermatologischer Forschung / des European Centre for Allergy Research Foundation (ADF/ECARF) für die Forschung am Mikrobiom
     
  • 2018 Forschungspreis der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie
     
  • 2015 Oscar-Gans-Preis zur Förderung der experimentellen Dermatologie
     
  • 2011 Egon-Macher-Preis, AG Dermatologische Forschung ADF
     
  • 2006 Allergopharma Award
Gremien und Mitarbeit (Auswahl)
  • seit 2023 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU)
     
  • seit 2023 Sonderbeauftragte des Bayerischen Gesundheitsministeriums für Klimaresilienz und Prävention sowie Sonderbeauftragte innerhalb des Kompetenzzentrums für Gesundheitsschutz im Klimawandel am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
     
  • seit 2022 Mitglied der Kommission „Environmental Public Health“ des Robert Koch-Instituts
     
  • seit 2020 Sprecherin des Direktoriums des Christine Kühne Centre for Allergy Research and Education (CK CARE)

 

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