Beim Weltklimagipfel 2023 in Dubai verhandeln die Staaten über die Zukunft unseres Planeten. Vom 30. November bis 12. Dezember geht es bei der COP 28 etwa um die erste globale Bestandsaufnahme im Rahmen des Pariser Abkommens von 2015, Operationalisierung der Finanzierungsvereinbarungen für Verluste und Schäden, ein neues kollektives quantifiziertes Ziel zur Klimafinanzierung und das globale Ziel zur Anpassung. Die Helmholtz-Klima-Initiative begleitet die Klimakonferenz mit Hintergründen und aktuellen Informationen sowie einer Expert:innenvermittlung.

Pressespiegel zur COP28

Ausgewählte Berichterstattung über die Helmholtz-Zentren zur COP28 finden Sie hier

Helmholtz auf der COP

Auch in diesem Jahr haben wieder zahlreiche Helmholtz-Wissenschaftler:innen an der Weltklimakonferenz teilgenommen. Zu den Veranstaltungen

Einschätzungen der COP28

Wie Helmholtz-Wissenschaftler:innen die Ergebnisse der COP28 bewerten.

Portrait Friedrich Bohn
Portrait Friedrich Bohn
Friedrich Bohn
©
Sebastian Wieding / UFZ

Die Ergebnisse haben die Chancen, die Emissionen entsprechend den Zielen des Pariser Abkommens zu begrenzen, kaum verbessert. Zwischenzeitlich war sogar eine Verschlechterung zu befürchten. Nun sind konkrete Ziele für 2030 und 2035 im Text enthalten, aber es gibt zu viele Schlupflöcher. Auch die Höhe der zugesagten Gelder ist der Herausforderung nicht angemessen und wichtige Entscheidungen für einen funktionierenden zukünftigen globalen Kohlenstoffhandel wurden auf nächstes Jahr verschoben.

Kathleen Mar
Kathleen Mar
Kathleen Mar
©
Lotte Ostermann / RIFS

Ein „Übergang“ statt eines Abschieds von fossilen Energieträgern – diese COP28-Entscheidung geht nicht weit genug. Aber es ist trotzdem ein historischer Beschluss und ein großer Fortschritt: Zum ersten Mal in fast 30 Jahren der Verhandlungen werden fossile Brennstoffe in einer COP-Abschlusserklärung ausdrücklich benannt. Jetzt muss dieser Übergang rasch umgesetzt werden, damit wir überhaupt eine Chance haben, unsere Klimaziele einzuhalten.

Rainer Quitzow
Rainer Quitzow
Rainer Quitzow
©
Arne Weychardt/RIFS

Die wichtigsten Ergebnisse der COP28 sind das neue Ziel, den Ausbau der erneuerbaren Energien bis 2030 zu verdreifachen sowie die Zusage von 31 Geberländern, die Ressourcen des Green Climate Fund um insgesamt €12 Milliarden aufzustocken. Das ist ein wichtiges Signal und sollte der Startschuss für den weiteren Aufwuchs der Klimafinanzierung sein, um den Ausbau der erneuerbaren Energien weltweit massiv zu beschleunigen. Darin liegt der Schlüssel für die Erreichung der globalen Klimaziele. 

Portrait Reimund Schwarze
Portrait Reimund Schwarze
Reimund Schwarze
©
Sebastian Wiedling/UFZ

Schatten und Licht. Der Gipfel hat versagt, weil er nicht schonungslos an den Ursachen des Implementationsdefizits bei den NDCs angesetzt hat. Er hat mit der Operationalisierung des Loss-und-Damage Fonds sowie mit der deutlichen, nachhaltigen Steigerung der Finanzzusagen für Mitigation und Adaptation zu den Voraussetzungen der  Ermöglichung des dringend nötigen Handelns beigetragen.

Fahnen COP 28
Fahnen COP 28
©
UNFCCC/ Christopher Pike

COP28 markiert für viele das Ende der Fossilen auch ohne „Ausstieg“

Die Klimakonferenz wäre beinahe an der Formulierung zur Zukunft der fossilen Energien gescheitert. Doch dann fand sich eine hinreichend unscharfe Wortneuschöpfung, mit der alle Länder ähnlich unzufrieden sind. Das reichte für die Verabschiedung des „UAE-Konsenses“. Mehr lesen

Weltklimagipfel endet im Wünsch-dir-was

Der Weltklimagipfel hat versagt, weil er nicht schonungslos an den Ursachen des Implementationsdefizits bei den Nationalen Beiträgen (NDCs) angesetzt hat. Mit der Operationalisierung des Loss-und-Damage Fonds sowie mit der deutlichen Steigerung der Finanzzusagen für Mitigation und Adaptation gibt er aber dringend benötigte Handlungsimpulse, sagt Prof. Reimund Schwarze vom UFZ. Mehr dazu

Portrait Reimund Schwarze
Portrait Reimund Schwarze
Reimund Schwarze
©
Sebastian Wiedling/UFZ
Fahrradverleih an einer Straße in der Stadt.
Fahrradverleih an einer Straße in der Stadt.
©
adobe.stock.com - sappistudio

Die Klimakrise und die Gesundheit in Städten

Der Klimakrise ist längst da und tötet Menschen - auch in Deutschland. Durch Anpassung an die neuen klimatischen Bedingungen lassen sich allerdings viele gesundheitliche Folgen reduzieren. Dies gilt insbesondere für Städte, die von der Erwärmung besonders stark betroffen sind. Mehr lesen

Für 1,5 Grad muss man der Atmosphäre CO2 entziehen

Die Ozeane binden bereits heute einen grossen Teil des CO2s, das die Menschheit durch die Verbrennung fossiler Energieträger freisetzt. Doch sie könnten noch mehr CO2 binden, ohne weiter zu versauern. Dabei haben chemische Methoden den Vorteil, das Ökosystem Meer kaum zu belasten. Mehr lesen

CDR-Anlage
CDR-Anlage
©
Adam Sébire/Stocksy - adobe.stock.com
Große Öl- und Gasleitung im Prozess der Ölraffinerie und beim Transport von Öl und Gas
Große Öl- und Gasleitung im Prozess der Ölraffinerie und beim Transport von Öl und Gas
©
Лилия Захарчук - adobe.stock.com

Fällt in Dubai die Brandmauer?

Die Klimakrise produziert täglich neue Horrormeldungen: Überschwemmungen, Stürme und Dürren. Doch noch ließe sich die Klimaerwärmung bei 1,5 Grad stoppen. Dafür müssen an der UN-Klimakonferenz in Dubai die richtigen Maßnahmen vereinbart werden. Mehr lesen

"Überkonsum, Ressourcenhunger und Treibhausgasemissionen sind Treiber der Entwaldung"

Ein Fonds zum Schutz der Wälder, wie ihn Brasiliens Präsident auf dem Klimagipfel vorgeschlagen hat, kann sinnvoll sein, findet Waldmodellierer Friedrich Bohn vom UFZ. Vor allem aber müssten die Treiber der Entwaldung bekämpft werden. Für den deutschen Wald sei der Klimawandel zudem nicht das größte Problem. Mehr lesen 

Portrait Friedrich Bohn
Portrait Friedrich Bohn
Friedrich Bohn
©
Sebastian Wieding / UFZ
Portrait Reimund Schwarze
Portrait Reimund Schwarze
Reimund Schwarze
©
Sebastian Wiedling/UFZ

Aufgeheizte Lage um den globalen Klimaschutz

Bisher laufen die Vorbereitungen des Weltklimagipfels in Dubai recht harmonisch. Die aufgeheizte Weltlage und die Versuche der Gas- und Öllobby, den fossilen Ausstieg weiter zu verzögern, könnten aber für Überraschungen sorgen, sagt Prof. Reimund Schwarze vom UFZ. Mehr dazu.

Meereswissenschaften zentral im Kampf gegen den Klimawandel

Gemeinsam mit anderen führenden Einrichtungen aus Wissenschaft und Interessenvertretung präsentiert sich das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel auf der diesjährigen Klimakonferenz. Mehr dazu

Ocean Declaration
Ocean Declaration
©
GEOMAR

Ausblick auf die COP28

Was Wissenschaftler:innen aus den Helmholtz-Zentren erwarten.

Stefanie Arndt
Stefanie Arndt
Stefanie Arndt
©
AWI

Als Meereisphysikerin beschäftige ich mich vorrangig mit dem gefrorenen Südozean und hier mit der Frage, wie es um das antarktische Meereis in Zeiten globaler Erwärmung steht. Der anhaltende Klimawandel setzt vor allem den Polarregionen enorm zu. Von der diesjährigen COP erhoffe ich mir eine globale Geschlossenheit für den gemeinsamen und vor allem grenzübergreifenden Klimaschutz – dem Beispiel der internationalen Polarforschung folgend. Neben viel konsequenteren Maßnahmen zur Eindämmung des Treihausgas-Ausstoßes benötigen wir dringend Anpassungsmaßnahmen.

Portrait Friedrich Bohn
Portrait Friedrich Bohn
Friedrich Bohn
©
Sebastian Wieding / UFZ

Als Ökosystemwissenschaftler und Waldmodellierer beschäftige ich mich mit der Frage, wie die Wälder der Zukunft aussehen müssen, um dem Klimawandel zu trotzen und ihre Funktion als wichtige und kostengünstige CO2-Senken zu erhalten. Von der diesjährigen COP erhoffe ich mir wirksamere Regeln und Vereinbarungen, um die Entwaldung zu stoppen, sowie eine deutliche Aufstockung der Gelder für den Waldschutz und die Wiederaufforstung. 

Portrait Reimund Schwarze
Portrait Reimund Schwarze
Reimund Schwarze
©
Sebastian Wiedling/UFZ

Seit dem Jahr 2000 bin ich als Beobachter bei den internationalen Klimaverhandlungen dabei, um von dort unabhängig und wissenschaftlich fundiert über die internationalen Entscheidungsprozesse zu berichten. Diese Erfahrungen bringe ich in meine Forschung als Klimaökonom am UFZ und die Lehre an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder ein. Von der COP28 erwarte ich eine offene Atmosphäre – auch in den öffentlichen Bereichen – sowie Fortschritte bei der internationalen Klimafinanzierung auf allen Ebenen. 

Zur vollständigen Analyse von Reimund Schwarze

Harald Kunstmann
Harald Kunstmann
©
KIT

Auf der COP 28 beteilige ich mich am Side Event “Early Warning, Income Diversification & Food System Transformation for Resilience Building in Africa” (am 11.12.23) zusammen mit dem panafrikanischen Klimaservice ‚ICPAC‘ aus Kenia, dem UK Metoffice und dem Londoner Thinktank ‚Chatham House‘. Es soll dabei vermittelt werden, was wissenschaftlich mittlerweile möglich ist, nämlich hydrometeorologische Extreme wie Hitzewellen und Dürren, insbesondere in Afrika, Wochen und Monate im Voraus vorherzusagen. Die COP ist eine der ganz wenigen internationalen Veranstaltungen, bei der hochkarätige Wissenschaft mit Entscheidungsträgern aus Politik und Wirtschaft und auch Nichtregierungsorganisationen zusammentrifft. Unsere Forschung wird durch gesellschaftlich relevante Fragen und Probleme motiviert und wir suchen den Austausch mit Einrichtungen und Personen, die für den Transfer in die Praxis entscheidend sind. Nur so können wir einen Beitrag zu mehr Klimaschutz und Resilienz leisten.

Jörg Helmschrot
Jörg Helmschrot
©
privat

Im Hinblick auf die globale Bilanzierung von nationalen Klimaschutzmaßnahmen und deren bisherige Umsetzung ist die COP28 eine Schlüsselveranstaltung, die Interessengruppen aus Politik, Wissenschaft, gemeinnützigen Organisationen und dem Privatsektor eine Plattform zum Austausch bietet. Mit meiner Teilnahme möchte ich einen Beitrag zu diesem Austausch leisten, indem ich hochwertige Wissenschaft im Klimabereich präsentiere. Zudem möchten wir am Beispiel unserer Forschung in Afrika zeigen, dass der globale Süden vor enormen Herausforderungen bei der Anpassung an den Klimawandel steht und dass der globale Norden als Hauptverursacher der Klimakrise durchaus in der Lage ist, afrikanische Forschungseinrichtungen und Entscheidungsträger durch gemeinsame exzellente Forschung, technische Zusammenarbeit und Kapazitätsentwicklung bei der Bewältigung dieser Herausforderungen zu unterstützen.

Foto von Hans-Otto Pörtner
Foto von Hans-Otto Pörtner
Hans-Otto Pörtner
©
Kerstin Rohlfes, AWI

Eines der zentralen Themen auf der COP28 wird die erste Bestandsaufnahme zu den Fortschritten im Klimaschutz sein, der sogenannte Global Stocktake. Dessen Ergebnisse werden in Dubai als technische Zusammenfassung vorgelegt. Der Stocktake bescheinigt der Staatengemeinschaft, dass sie absolut nicht auf dem Weg ist, ihre Klimaziele zu erreichen und dass dringend nachgebessert werden muss. 

Wie, darüber werden sich die Regierungen die Haare raufen, weil wirksame Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen einen Interessenausgleich erfordern und manche Akteure auf ihre bewährten Geschäftsmodelle nicht verzichten wollen. Die Frage ist nun: Was machen die Regierungen aus dem Weckruf? Springen sie weiterhin zu kurz und nehmen mehr Klimawandel und Klimaschäden in Kauf oder schafft die Weltgemeinschaft es tatsächlich, eine Kehrtwende einzuleiten?  

Es scheint sinnvoller, Klimaschutz und -anpassung zu finanzieren als übermäßig Gelder für Reparaturen und die Kompensation von Verlusten auszugeben. Die existentielle Bedrohung durch Klimawandel und Artenverlust spiegelt sich auch darin, dass die Anpassungsfähigkeit der Natur und die Handlungsfähigkeit des Menschen mit zunehmender Erwärmung abnimmt und jenseits der 1,5°C immer weniger in der Lage sein wird, Risiken zu mindern und den Klimawandel zu kontrollieren.

Charlotte Unger
Charlotte Unger
©
Arne Weychardt

Für mich ist die COP zum einen die Gelegenheit, Verhandlungen zu globaler Klimapolitik hautnah mitzuerleben. Zum anderen geht es aber auch darum Expert:innen aus aller Welt zu treffen, unser Netzwerk zu erweitern und neue Klimaschutz-Erkenntnisse zu sammeln. In diesem Jahr interessieren mich besonders die Verhandlungen über den Austritt aus der fossilen Energieproduktion und zu Kohlenstoffmärkten; hier knüpfe ich mit meiner Forschung zu globaler Klima-Governance an.

Mark Lawrence
Mark Lawrence
©
RIFS

Am RIFS beschäftigen wir uns schon lange mit verschiedenen Klimathemen, unter anderem mit der Evaluierung von Klima-Geoengineering-Maßnahmen. Dabei ist unsere Kernbotschaft heute wichtiger denn je: Wir können uns nicht darauf verlassen, dass vor Mitte des Jahrhunderts die Entfernung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre wesentlich dazu beitragen wird, die 2°C-Temperaturschwelle des Pariser Abkommens einzuhalten. Ich erwarte von der COP28, dass die Reduzierung von Treibhausgasemissionen, einschließlich der kurzlebigen klimawirksamen Schadstoffe, weiterhin im Mittelpunkt steht. Außerdem sollte die Finanzierung von Anpassungsmaßnahmen einen bedeutenden Schritt nach vorne machen, um die durch den Klimawandel besonders gefährdeten Menschen zu schützen.

1972

Weltumweltkonferenz

Die erste große Konferenz der Vereinten Nationen zu globalen Umweltfragen in Schweden markiert einen Wendepunkt in der Entstehung einer internationalen Umweltpolitik. Die Staaten verabschieden die Stockholm-Deklaration. Eins ihrer Prinzipien: „Die natürlichen Ressourcen der Erde müssen für die heutigen und zukünftigen Generationen geschützt werden, durch sorgfältige und angemessene Planung und Steuerung.“

1987

Verabschiedung des Montreal-Protokolls

Das Montreal-Protokoll zum Schutz der Ozonschicht gilt zusammen mit dem Wiener Übereinkommen von 1985 als erstes internationales Umweltabkommen. In dessen Folge werden Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) und andere Stoffe verboten, welche die Ozonschicht schädigen. Davon profitierte auch das Klima, denn einige der nun verbotenen Stoffe zerstören nicht nur das Ozon, sondern haben auch ein hohes Treibhauspotenzial – das heißt, sie können Wärme in der Atmosphäre halten und so zum globalen Temperaturanstieg beitragen.

1988

Gründung des Weltklimarats (IPCC)

Die Weltorganisation für Meteorologie und das Umweltprogramm der Vereinten Nationen beschließen die Einrichtung des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC). Der Weltklimarat ist ein wissenschaftliches Gremium unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen. Mission: Bereitstellen objektiver Informationen über die Ursachen von Klimaveränderungen und ihre potenziellen Folgen für Umwelt und Gesellschaft.

1990

Erster Sachstandsbericht des Weltklimarats (IPCC)

Der Weltklimarat (IPCC) stellt seinen ersten Sachstandsbericht vor. Den Klimawandel beschreibt er als Herausforderung, die der internationalen Zusammenarbeit bedarf. Der IPCC spielt eine entscheidende Rolle für die Schaffung der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC).

1992

Gipfel von Rio de Janeiro: Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen

Verabschiedung der Klimarahmenkonvention (UNFCCC): Die Industrienationen legen erstmals verbindliche Ziele zur Minderung von Treibhausgasemissionen fest.

1995

UN-Klimakonferenz (COP 1) in Berlin

Die Verhandlungsstaaten rufen die erste UN-Klimakonferenz ins Leben. Die Staaten sollen dort ehrgeizige Verpflichtungen aushandeln, um Treibhausgase stärker zu reduzieren. Der Grund: Die Verpflichtungen der Klimarahmenkonvention reichen nicht aus, um die Klimaziele zu erreichen. Mit dem auf der COP 3 verabschiedeten Kyoto-Protokoll erreichten die Staaten dieses Ziel.

1997

UN-Klimakonferenz (Cop 3) in Kyoto – Verabschiedung des Kyoto-Protokolls

Das Kyoto-Protokoll ist weltweit der erste Vertrag, der die unterzeichnenden Industriestaaten zur Verringerung der Treibhausgasemissionen verpflichtet: jährlich um mindestens 5,2 Prozent gegenüber 1990. Im Februar 2005 tritt es in Kraft – allerdings ohne die USA und China.

2010

UN-Klimakonferenz (COP 16) – Abkommen von Cancun

Die EU-Staaten bekennen sich zum Zwei-Grad-Ziel. Das Abkommen sieht die Einrichtung eines Klimafonds vor: Bis 2012 sollen die Industriestaaten die ärmeren Länder mit insgesamt 30 Milliarden US-Dollar beim Klimaschutz unterstützen. Von 2012 bis 2020 sollen die jährlichen Hilfen 100 Milliarden US-Dollar betragen.

2011

UN-Klimakonferenz (COP 17) in Durban

Das Kyoto-Protokoll wird verlängert. Außerdem verpflichten sich die Länder dazu, ein neues Klimaabkommen zu verhandeln – 2015 wird es in Paris beschlossen. Anders als beim Kyoto-Protokoll sollen dabei auch die USA, China und Indien mit einbezogen werden. Sie hatten das Protokoll nicht unterzeichnet oder hatten als Nicht-Industriestaaten keine Reduktionsverpflichtungen.

2015

UN-Klimakonferenz (COP 21) von Paris

Das Pariser Abkommen zur Bekämpfung des Klimawandels ist das erste allgemeine, rechtsverbindliche weltweite Klimaschutzübereinkommen – erstmals gelten die Ziele auch für Entwicklungs- und Schwellenländer. Die Staaten bekennen sich dazu, die Erderwärmung auf weniger als 2 °C zu begrenzen und Anstrengungen zu unternehmen, den Anstieg auf 1,5 °C zu beschränken. Das Abkommen behandelt auch die Anpassung an den Klimawandel und die Unterstützung von Entwicklungsländern. Die Pläne zur Treibhausgas-Minderung bestimmen die einzelnen Staaten selbst.

2019

UN-Klimakonferenz (COP 25) in Madrid

In Madrid präsentiert die EU ihren Green Deal mit dem Versprechen, bis 2050 klimaneutral zu werden. Viele Staaten bleiben jedoch noch zurückhaltend mit neuen Klimazielen. Keine Fortschritte gibt es auch bei der langfristigen Klimafinanzierung für finanzschwache Staaten.

2021

UN-Klimakonferenz (COP 26) in Glasgow

In Glasgow haben die Staaten das Regelbuch vollendet, um das Paris-Abkommen umzusetzen. Zwei Abschnitte standen noch aus: Regeln, um die Verringerung von Treibhausgasen einheitlich zu erfassen und transparent zu berichten, und der internationale Handel mit Emissionszertifikaten.

2022

UN-Klimakonferenz (COP 27) in Scharm-El-Scheich

In Sharm el- Sheikh haben sich die Staaten auf einen Fond zur Kompensation von Schäden und Verlusten geeinigt. Außerdem wurde sich auf einen Prozess für das auf der COP 26 ins Leben gerufene Arbeitsprogramm zur dringenden Minderung von Treibhausgasen vor 2030 geeinigt. Darüber hinaus wurden Fortschritte bei den globalen Anpassungszielen erzielt und eine Vereinbarung zur Verdopplung der Finanzmittel für Anpassung getroffen.

  • 1972

    Weltumweltkonferenz

  • 1987

    Montreal-Protokoll

  • 1988

    Gründung IPCC

  • 1990

    Erster Sachstandsbericht (IPCC)

  • 1992

    Gipfel von Rio de Janeiro

  • 1995

    UN-Klimakonferenz in Berlin

  • 1997

    UN-Klimakonferenz in Kyoto

  • 2010

    UN-Klimakonferenz in Cancun

  • 2011

    UN-Klimakonferenz in Durban

  • 2015

    UN-Klimakonferenz von Paris

  • 2019

    UN-Klimakonferenz in Madrid

  • 2021

    UN-Klimakonferenz in Glasgow

  • 2022

    UN-Klimakonferenz in Scharm-El-Scheich