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08.11.2024

Wieviel Klimawandel steckt im Wetter?

Beobachtung Starktregen Europa September 2024
Beobachtung Starktregen Europa September 2024
©
Marylou Athanase

Neue AWI-Simulationen erlauben, reale Wetterereignisse in verschiedenen Klimaszenarien zu vergleichen und so aufzuzeigen, welche Rolle die globale Erwärmung bei den Extremen spielt

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Niederschlagsmengen von Sturm "Boris" vom 12. bis zum 16. September 2024 in (a) Beobachtungen und (b) Simulation (in Millimeter). Die simulierte Änderung des Niederschlags aufgrund des bisherigen Klimawandels ist in (c) gezeigt, die simulierte weitere Änderung im Zuge einer möglichen starken zusätzlichen Erwärmung in (d).
Niederschlagsmengen von Sturm "Boris" vom 12. bis zum 16. September 2024 in (a) Beobachtungen und (b) Simulation (in Millimeter). Die simulierte Änderung des Niederschlags aufgrund des bisherigen Klimawandels ist in (c) gezeigt, die simulierte weitere Änderung im Zuge einer möglichen starken zusätzlichen Erwärmung in (d).
Beobachtung und Simulationen Niederschlagsmengen
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Marylou Athanase

Erst vor wenigen Wochen sorgte das Sturmtief „Boris“ mit enormen Niederschlägen für Chaos und Überschwemmungen in Mittel- und Osteuropa. Wie eine Analyse des AWI zeigt, hätte „Boris“ in einer Welt ohne die heutige Erderwärmung rund neun Prozent weniger Regen gebracht. Möglich ist eine so konkrete Aussage durch eine neue Modellierungsmethodik, deren Einsatz in Nahe-Echtzeit im Fachmagazin Nature Communications Earth & Environment vorgestellt wurde. Parallel dazu hat das AWI-Team ein frei verfügbares Online-Tool veröffentlicht, mit dem Interessierte den Fingerabdruck des Klimawandels im aktuellen Wettergeschehen identifizieren und eigene Vergleichsgrafiken erstellen können. Somit kann ein Beitrag zu der Frage geleistet werden, die immer wieder in Öffentlichkeit, Politik und Medien diskutiert wird: War der globale Klimawandel schuld an der Katastrophe?