Wahl-O-Maten fürs Klima
Vor der Bundestagswahl streiten die Parteien über die richtigen Wege zum Klimaschutz. Mehr Überblick wollen Wahlchecks und Anleitungen zu Gesprächen mit den Kandidat*innen schaffen – die meisten stammen von Umweltorganisationen.
Wenige Wochen vor der Bundestagswahl am 26. September geht der Wahlkampf in seine entscheidende Phase. Wie die Parteien haben auch die Wähler*innen unterschiedliche Überzeugungen, wie das Klima geschützt werden sollte. Die Helmholtz-Klima-Initiative hat bereits eine Zusammenfassung der Wahlprogramme aller sechs im Bundestag vertretenen Parteien veröffentlicht – inklusive Links zu den Programmen.
Ein interaktives Angebot machen Wahl-O-Maten. Mit diesen Online-Anwendungen können Wähler*innen ihre eigenen politischen Präferenzen mit den Positionen der Parteien abgleichen.
Wahlchecks
Am bekanntesten ist wohl der Wahl-O-Mat der parteipolitisch unabhängigen Bundeszentrale für politische Bildung. Mindestens acht der 38 Fragen, die Nutzer*innen beantworten können, haben einen Bezug zum Klimaschutz – vom Kohleausstieg bis zur Öko-Landwirtschaft.
Daneben gibt es den „Klimawahlcheck“ mehrerer Umweltorganisationen – von Klima-Allianz Deutschland, GermanZero und Nabu. Nutzer*innen können dort ihre Einstellungen zu klimapolitischen Themen angeben, die auf Forderungen der Klima-Allianz und des Deutschen Naturschutzrings basieren. Anhand einer Farbskala lässt sich anschließend vergleichen, wie weit sie mit den Positionen von CDU/CSU, FDP, SPD, Grünen und Linken übereinstimmen. Die AfD haben die Umweltverbände nicht berücksichtigt, weil die Partei Maßnahmen zum Klimaschutz grundsätzlich ablehne.
Eine Diskussion der Klima-Allianz mit Spitzenkandidat*innen und Politiker*innen der großen Parteien, die am 24. August stattgefunden hat, gibt es noch als Aufzeichnung zu sehen.
Bundeszentrale für politische Bildung
Klima-Allianz/GermanZero/Nabu/DNR
CO2 Abgabe e.V.
GermanZero
Greenpeace
Meinungen der Kandidat*innen
Bei diesen und anderen Spitzenduellen bleibt eins meist unerwähnt: die klimapolitischen Überzeugungen der Bundestagskandidat*innen in den Wahlkreisen im ganzen Land. Diese Meinungen möchte die Website Wählbar2021 sichtbar machen. Für Hunderte Kandidat*innen lässt sich dort vergleichen, ob sie 19 vordefinierte Maßnahmenpakete zum Klimaschutz unterstützen – von der Kreislaufwirtschaft über den Abbau klimaschädlicher Subventionen bis zu natürlichen und künstlichen Kohlenstoffsenken.
Gespräche mit Abgeordneten
Auf Gespräche mit Wahlkreisabgeordneten vor Ort setzt auch die Organisation GermanZero. Die Nichtregierungsorganisation (NRO) hat einen Maßnahmenkatalog erarbeitet, mit dem Deutschland nach Einschätzung von GermanZero seinen Beitrag leisten könnte, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Aus den Maßnahmen will GermanZero bis Ende 2021 konkrete Gesetzesvorschläge entwickeln. Bürger*innen möchte GermanZero animieren, sich zu Lokalgruppen zusammenzuschließen und gemeinsam in Politikgesprächen mit Abgeordneten und Kandidat*innen für eine 1,5-Grad-konforme Politik zu werben. Dazu stellt die NRO Informationsmaterial bereit.
Gespräche mit Wähler*innen
Viele klimainteressierte junge Menschen haben das Wahlalter noch nicht erreicht. Die Umweltorganisation Greenpeace will sie deshalb ins Gespräch mit stimmberechtigten Familienmitgliedern bringen. Über die Website Vote4me bietet Greenpeace unter anderem Karten mit Fragen an, die Gespräche über den Klimawandel einleiten sollen. Mit der Aktion möchte die NRO die Eltern- und Großelterngeneration dazu bewegen, im Interesse der Jungen für den Klimaschutz zu stimmen.