Summer School zu Netto-Null-2050
Nachwuchsforschende aus der Helmholtz-Gemeinschaft haben sich am GERICS eine Woche lang zu dem Thema CO2-Neutralität getroffen.
Das Climate Service Center Germany (GERICS) hat als selbstständige wissenschaftliche Organisationseinheit des Helmholtz-Zentrums Hereon erstmals zu einer Summer School im Rahmen des Projekts Netto-Null-2050 eingeladen. Über 20 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Forschungsbereichen kamen Anfang September 2024 zusammen, um sich zu dem komplexen Thema auszutauschen und voneinander zu lernen. Neben einigen Dozierenden waren vor allem junge Doktorandinnen und Doktoranden sowie Postdocs von fünf verschiedenen Helmholtz-Zentren dabei.
Netto-Null-2050, Cluster I der Helmholtz-Klima-Initiative, ist im Sommer 2019 in die erste Forschungsphase gestartet. Das Hauptergebnis ist ein Wegweiser mit über 100 technologiebasierten und entscheidungsunterstützenden Handlungsempfehlungen für ein CO2-neutrales Deutschland bis zur Jahrhundertmitte. Im März 2023 startete Phase 2 von Netto-Null-2050 mit einer Laufzeit bis Ende 2024. Einer der Schwerpunkte ist die Durchführung eines Reality-Checks der Forschungsergebnisse aus Phase 1 mit Praxisakteurinnen und -akteuren.
Zur Summer School am GERICS kamen Doktorandinnnen und Doktoranden sowie Postdocs, die zuvor noch nicht bei Netto-Null-2050 mitgearbeitet hatten. Sie erhielten Einblicke in verschiedene Strategien und mögliche Maßnahmen, die innerhalb des Projektes erforscht werden. Prof. Daniela Jacob, die das GERICS leitet, gab einen Überblick dazu, wie die Erreichung von netto-null CO2-Emissionen systemisch angegangen werden kann. Weitere Vorträge behandelten beispielsweise Technologien zur Wasserstofferzeugung und -speicherung, Membranverfahren zur Abscheidung von CO2 sowie Kohlenstoffkreisläufe und erneuerbare Energien. Mit kurzen Pitches konnten die Teilnehmenden auch ihre eigenen Forschungsarbeiten vorstellen.
Zum Programm der Summer School gehörten außerdem Exkursionen, die einen praktischen Einblick in die Erforschung und Umsetzung von CO2-Reduktions- oder CO2-Vermeidungsoptionen boten. Die Exkursionen führten zum Algenhaus in Hamburg Wilhelmsburg und ans Helmholtz-Zentrum Hereon, um verschiedene Forschungslabore zu besichtigen. Außerdem ging es bei einer Wanderung über die Ostsee-Halbinsel Priwall in Lübeck um das Ökosystem an der Küste und wie man es an die Folgen des Klimawandels anpassen kann. Während der Summer School erweiterten die Teilnehmenden nicht nur ihre fachliche Expertise, sondern auch ihr Netzwerk.
Zusammenfassend wurde festgehalten, dass die Forschung zum Thema CO2-Neutralität weiter vorangetrieben werden muss - auch über die Grenzen der Helmholtz-Gemeinschaft hinaus. Die Mitorganisatorin Bettina Steuri sagte am Ende der Summer School. „Damit haben wir die Philosophie des Forschungsprojektes Netto-Null-2050 an eine neue Generation weitergegeben."
Auch wenn das Projekt Ende 2024 ausläuft, soll das Netzwerk zu Netto-Null-2050 zukünftig erweitert werden. In diesem Rahmen ist geplant, weitere Summer Schools durchzuführen. „Der Weg hin zu einem CO2-neutralen Deutschland stellt uns vor komplexe Herausforderungen, die nur zu bewältigen sind, indem wir uns alle gemeinsam dafür einsetzen. Dafür brauchen wir die Zusammenarbeit vieler Expertinnen und Experten aus verschiedenen Forschungsbereichen", ergänzt Steuri.
Aus dem Netto-Null-2050 Team beteiligten sich folgende Wissenschaftler:innen aus insgesamt vier Helmholtz-Zentren an der Netto-Null-2050 Summer School 2024: Torsten Brinkmann (Hereon), Daniela Jacob (GERICS, Hereon), Thomas Klassen (Hereon), Fiona Köhnke (GERICS, Hereon), Enric Prats Salvadó (DLR), Thomas Pregger (DLR), Björn Rau (HZB), Imke Rhoden (FZJ) und Bettina Steuri (GERICS, Hereon).