Thomas Krautwig

Eisbären im Klimawandel: Wie die Lebensgrundlage schmilzt

Eine der sichtbarsten Veränderungen in der Arktis ist der Verlust des Meereises. Doch auch die arktischen Ökosysteme unterliegen den massiven Klimaveränderungen. Denn die Region rund um den Nordpol erwärmt sich seit rund 40 Jahren fast doppelt so schnell wie der Rest der Welt. Eisbären sind hiervon besonders betroffen, denn sie sind auf die Eisflächen und die Funktionsfähigkeit dieses Ökosystems angewiesen.

Aktuell gibt es weltweit nur noch 22.000 bis 31.000 Eisbären. Doch wir alle kennen die Bilder unterernährter Bären. In der Kommunikation rund um den Klimawandel tauchen sie häufig auf, denn: Eisbären sind in besonderer Weise durch den Klimawandel bedroht, sind sie doch wie keine andere Art auf den Erhalt der Arktis angewiesen. Auf dem schwindenden Meereis jagen sie Robben und andere Säugetiere, um sich zu ernähren. Hier bewegen sie sich fort. Hier ruhen sie sich aus. Allerdings ist die Eisbärenpopulation ist in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Das Abschmelzen des Meereises reduziert die Verfügbarkeit und Verteilung von Nahrungsquellen für Eisbären. So sind sie gezwungen, längere Strecken zu schwimmen und weniger reichhaltige Nahrung zu essen. Dies führt nicht nur dazu, dass die Eisbären zunehmend unterernährt sind und häufiger sterben, sondern auch dazu, dass sie sich seltener fortpflanzen.

Eisbären als Indikator für die Gesundheit der Arktis

Eisbären stehen an der Spitze der Nahrungskette in der Arktis. Ihre Populationsgröße und ihr Gesundheitszustand geben Aufschluss über die allgemeine Verfassung des arktischen Ökosystems. Die Arktis ist in einzigartiger Weise an die extreme Kälte und die jahreszeitlichen Licht- und Temperaturschwankungen angepasst. Doch das arktische Ökosystem mitsamt seiner Meereisfläche – und damit auch der Lebensraum der Polarbären – wandelt sich zu schnell, um sich an die Veränderungen anzupassen. Verschwinden die Eisbären, hätte dies Auswirkungen auf das gesamte Nahrungsnetz der Arktis. Viele Tierarten könnten dadurch ihre natürlichen Fressfeinde verlieren und sich stärker vermehren. Das Ökosystem würde so aus dem Gleichgewicht gebracht.

Wie der Bestand an Eisbären geschützt werden kann

Um die Eisbärenpopulation wirksam zu schützen, ist es entscheidend, ihren Lebensraum zu erforschen, zu überwachen und zu schützen. Ausschlaggebend für den Schutz der Arktis ist es, weniger Treibhausgase auszustoßen. Denn der durch den Klimawandel ausgelöste Rückgang des arktischen Meereises ist die größte Bedrohung für die Arktis.

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