Projekt: Urbane Extreme
Beteiligte Zentren: KIT, GFZ, UFZ
Kontakt: M. Kunz, H. Apel, D. Borchardt
In den letzten Jahren haben die Häufigkeit und Intensität von Hitzewellen gepaart mit Trockenzeiten und Starkregen in den meisten Teilen Deutschlands und Europas erheblich zugenommen. In diesem Kontext ließen sich so genannte „blockierende Wetterlagen“ beobachten, die an mehreren Tagen oder gar Wochen quasi ortsfest waren und dabei entweder andauernde Dürren oder extreme Niederschläge verursachten. Durch das Trockenwetter entstehen in den Flüssen Perioden mit niedrigem Wasserabfluss, die in ganzen Flussgebieten die Wasserführung, Transportkapazitäten und Wasserqualitätverändert. Infolge der Starkregen führen städtische Sturzfluten immer häufiger zu Schäden an Gebäuden oder Infrastrukturen sowie zu Wasserverschmutzung durch unbehandelte Abwassereinleitungen.
Das Projekt "Urbane Extreme" sucht nach Anpassungsmöglichkeiten. Es zielt darauf ab, gesamte Wirkungsketten zu simulieren: von extremen Niederschlags- und Abflussszenarien einschließlich erwarteter Veränderungen und zeitlicher Häufung über Überschwemmungen und Überflutungen bis hin zu den daraus resultierenden Schäden und den Auswirkungen von Regenwasserüberläufen auf Wasserqualität und Ökologie. Das Projekt beinhaltet mehrere neuartige und einzigartige Komponenten: die Nachbildung der gesamten Wirkungskette, die Untersuchung der Steuerung von lokalen Niederschlagsextremen durch großräumige Strömungsmuster und die Entwicklung eines Katalogs von Anpassungsstrategien, einschließlich struktureller Maßnahmen (z.B. Auslegung von Kanalisations- und Kläranlagen) und nicht-struktureller Maßnahmen (z.B. Kommunikation, Risikotransfer, private Vorsorge). Das Konzept wird am Beispielfall der Stadt Dresden und dem Elbe-Einzugsgebiet getestet.