Welches CO₂-Speicherpotenzial haben die Wälder der Erde?


Die Wälder der Erde speichern enorme Mengen an Kohlenstoff und sind eine wichtige Senke von Treibhausgasen im Klimasystem. Insbesondere intakte Wälder und deren Ökosysteme können sehr effektiv atmosphärisches Kohlendioxid (CO₂) in ihrer Stoffmasse einlagern.
Daher ist die Aufforstung und der Schutz von Waldgebieten ein bedeutendes Mittel, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. Doch welches Speicherpotenzial bieten gesunde Waldökosysteme und wie können wir Menschen das volle Potenzial ausschöpfen?
- Bäume und Wälder binden CO₂ aus der Luft durch Photosynthese.
- Sie speichern den Kohlenstoff daraus in ihrer Stoffmasse ein.
- Durch den Schutz von Wäldern können wir ihr CO₂-Speicherpotenzial erhöhen
Wälder binden CO₂
Das Speicherpotenzial eines Baumes kann rund 50 bis 200 Jahre ausgeschöpft werden. Je nach Baumart, Standortbedingungen und Lebensdauer nehmen sie in dieser Zeit mehr CO₂ auf als sie abgeben. So besteht etwa 50 Prozent der trockenen Holzmasse von Bäumen aus Kohlenstoff. Während des Wachstums steigt das CO₂-Speicherpotenzial kontinuierlich an, da Bäume an Blattfläche zunehmen und immer mehr Photosynthese betreiben und damit CO₂ speichern können. Zusätzlich wird während des Wachstums Sauerstoff als Nebenprodukt abgegeben und liefert uns Menschen Luft zum Atmen. Allerdings wird das eingelagerte Kohlendioxid bei Verwitterung wieder in die Luft abgegeben, indem Holz aufgelöst und der Kohlenstoff wieder freigesetzt wird.
Wie das CO₂-Speicherpotenzial ausgeschöpft wird
Nach Schätzungen von Wissenschaftler:innen binden deutsche Wälder heute rund 4,3 Milliarden Tonnen CO₂. Jedes Jahr entziehen sie der Atmosphäre rund 52 Millionen Tonnen CO₂, den sie dann zusätzlich binden. Daten und Modelle zeigen jedoch, dass Bäume und Wälder noch effizienter Kohlenstoff aufnehmen können. Durch den zielgerichteten Schutz von Waldgebieten, ein verbessertes Wald- und Bodenmanagement sowie der Aufforstung könnte nochmal deutlich mehr CO₂ gespeichert werden. Die klimatischen Zonen haben einen bedeutenden Einfluss auf die Speichereffizienz. So weisen Bäume in den Tropen eine vielfach höhere CO₂-Aufnahmekapazität auf, und sind damit sehr effektive Senken. Aktuelle Berechnungen deuten darauf hin, dass durch kluge Maßnahmen global mehr als 250 Milliarden Tonnen Kohlenstoff an zusätzlichen Speicherpotenzial ausgeschöpft werden können.
Wissenschaftliches Fachlektorat: Rico Fischer, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ).

Andreas Huth vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ erklärt, wie sich Wälder an zukünftige Klimaänderungen anpassen können. Mit dem Waldmodell FORMIND kann er den Bestand und die Entwicklung von Wäldern weltweit dynamisch abbilden und daraus ableiten, wie ein Wald der Zukunft aussehen muss.