Beim Weltklimagipfel 2021 in Glasgow haben die Staaten über die Zukunft unseres Planeten verhandelt. Vom 29. Oktober bis 12. November ging es bei der COP 26 etwa um das Ende der Kohle und den internationalen Handel mit Emissionsrechten. Die Helmholtz-Klima-Initiative hat die Klimakonferenz mit Hintergründen und aktuellen Informationen begleitet. Unsere Inhalte dokumentieren wir auf dieser Sonderseite: Artikel, Podcasts, Social-Media-Talks und wissenschaftliche Diskussionen.

 

1972

Weltumweltkonferenz

Die erste große Konferenz der Vereinten Nationen zu globalen Umweltfragen in Schweden markiert einen Wendepunkt in der Entstehung einer internationalen Umweltpolitik. Die Staaten verabschieden die Stockholm-Deklaration. Eins ihrer Prinzipien: „Die natürlichen Ressourcen der Erde müssen für die heutigen und zukünftigen Generationen geschützt werden, durch sorgfältige und angemessene Planung und Steuerung.“

1987

Verabschiedung des Montreal-Protokolls

Das Montreal-Protokoll zum Schutz der Ozonschicht gilt zusammen mit dem Wiener Übereinkommen von 1985 als erstes internationales Umweltabkommen. In dessen Folge werden Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) und andere Stoffe verboten, welche die Ozonschicht schädigen. Davon profitierte auch das Klima, denn einige der nun verbotenen Stoffe zerstören nicht nur das Ozon, sondern haben auch ein hohes Treibhauspotenzial – das heißt, sie können Wärme in der Atmosphäre halten und so zum globalen Temperaturanstieg beitragen.

1988

Gründung des Weltklimarats (IPCC)

Die Weltorganisation für Meteorologie und das Umweltprogramm der Vereinten Nationen beschließen die Einrichtung des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC). Der Weltklimarat ist ein wissenschaftliches Gremium unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen. Mission: Bereitstellen objektiver Informationen über die Ursachen von Klimaveränderungen und ihre potenziellen Folgen für Umwelt und Gesellschaft.

1990

Erster Sachstandsbericht des Weltklimarats (IPCC)

Der Weltklimarat (IPCC) stellt seinen ersten Sachstandsbericht vor. Den Klimawandel beschreibt er als Herausforderung, die der internationalen Zusammenarbeit bedarf. Der IPCC spielt eine entscheidende Rolle für die Schaffung der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC).

1992

Gipfel von Rio de Janeiro: Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen

Verabschiedung der Klimarahmenkonvention (UNFCCC): Die Industrienationen legen erstmals verbindliche Ziele zur Minderung von Treibhausgasemissionen fest.

1995

UN-Klimakonferenz (COP 1) in Berlin

Die Verhandlungsstaaten rufen die erste UN-Klimakonferenz ins Leben. Die Staaten sollen dort ehrgeizige Verpflichtungen aushandeln, um Treibhausgase stärker zu reduzieren. Der Grund: Die Verpflichtungen der Klimarahmenkonvention reichen nicht aus, um die Klimaziele zu erreichen. Mit dem auf der COP 3 verabschiedeten Kyoto-Protokoll erreichten die Staaten dieses Ziel.

1997

UN-Klimakonferenz (Cop 3) in Kyoto – Verabschiedung des Kyoto-Protokolls

Das Kyoto-Protokoll ist weltweit der erste Vertrag, der die unterzeichnenden Industriestaaten zur Verringerung der Treibhausgasemissionen verpflichtet: jährlich um mindestens 5,2 Prozent gegenüber 1990. Im Februar 2005 tritt es in Kraft – allerdings ohne die USA und China.

2010

UN-Klimakonferenz (COP 16) – Abkommen von Cancun

Die EU-Staaten bekennen sich zum Zwei-Grad-Ziel. Das Abkommen sieht die Einrichtung eines Klimafonds vor: Bis 2012 sollen die Industriestaaten die ärmeren Länder mit insgesamt 30 Milliarden US-Dollar beim Klimaschutz unterstützen. Von 2012 bis 2020 sollen die jährlichen Hilfen 100 Milliarden US-Dollar betragen.

2011

UN-Klimakonferenz (COP 17) in Durban

Das Kyoto-Protokoll wird verlängert. Außerdem verpflichten sich die Länder dazu, ein neues Klimaabkommen zu verhandeln – 2015 wird es in Paris beschlossen. Anders als beim Kyoto-Protokoll sollen dabei auch die USA, China und Indien mit einbezogen werden. Sie hatten das Protokoll nicht unterzeichnet oder hatten als Nicht-Industriestaaten keine Reduktionsverpflichtungen.

2015

UN-Klimakonferenz (COP 21) von Paris

Das Pariser Abkommen zur Bekämpfung des Klimawandels ist das erste allgemeine, rechtsverbindliche weltweite Klimaschutzübereinkommen – erstmals gelten die Ziele auch für Entwicklungs- und Schwellenländer. Die Staaten bekennen sich dazu, die Erderwärmung auf weniger als 2 °C zu begrenzen und Anstrengungen zu unternehmen, den Anstieg auf 1,5 °C zu beschränken. Das Abkommen behandelt auch die Anpassung an den Klimawandel und die Unterstützung von Entwicklungsländern. Die Pläne zur Treibhausgas-Minderung bestimmen die einzelnen Staaten selbst.

2019

UN-Klimakonferenz (COP 25) in Madrid

In Madrid präsentiert die EU ihren Green Deal mit dem Versprechen, bis 2050 klimaneutral zu werden. Viele Staaten bleiben jedoch noch zurückhaltend mit neuen Klimazielen. Keine Fortschritte gibt es auch bei der langfristigen Klimafinanzierung für finanzschwache Staaten.

2021

UN-Klimakonferenz (COP 26) in Glasgow

In Glasgow haben die Staaten das Regelbuch vollendet, um das Paris-Abkommen umzusetzen. Zwei Abschnitte standen noch aus: Regeln, um die Verringerung von Treibhausgasen einheitlich zu erfassen und transparent zu berichten, und der internationale Handel mit Emissionszertifikaten.

2022

UN-Klimakonferenz (COP 27) in Scharm-El-Scheich

In Sharm el- Sheikh haben sich die Staaten auf einen Fond zur Kompensation von Schäden und Verlusten geeinigt. Außerdem wurde sich auf einen Prozess für das auf der COP 26 ins Leben gerufene Arbeitsprogramm zur dringenden Minderung von Treibhausgasen vor 2030 geeinigt. Darüber hinaus wurden Fortschritte bei den globalen Anpassungszielen erzielt und eine Vereinbarung zur Verdopplung der Finanzmittel für Anpassung getroffen.

  • 1972

    Weltumweltkonferenz

  • 1987

    Montreal-Protokoll

  • 1988

    Gründung IPCC

  • 1990

    Erster Sachstandsbericht (IPCC)

  • 1992

    Gipfel von Rio de Janeiro

  • 1995

    UN-Klimakonferenz in Berlin

  • 1997

    UN-Klimakonferenz in Kyoto

  • 2010

    UN-Klimakonferenz in Cancun

  • 2011

    UN-Klimakonferenz in Durban

  • 2015

    UN-Klimakonferenz von Paris

  • 2019

    UN-Klimakonferenz in Madrid

  • 2021

    UN-Klimakonferenz in Glasgow

  • 2022

    UN-Klimakonferenz in Scharm-El-Scheich

Die Ergebnisse der Weltklimakonferenz

Am Ende des Weltklimagipfels 2021 standen wichtige Entscheidungen, aber auch einige Lücken. Lesen Sie unsere Bilanz.

Porträt Prof. Dr. Reimund Schwarze / Umweltökonom vom UFZ
Porträt Prof. Dr. Reimund Schwarze / Umweltökonom vom UFZ
Prof. Dr. Reimund Schwarze
©
Helmholtz-Gemeinschaft

Podcast aus Glasgow

Neues aus der Forschung gibt es regelmäßig im Helmholtz-Podcast "Resonator". Während der Klimakonferenz berichtete der Resonator aus Glasgow. Klimaökonom Prof. Dr. Reimund Schwarze lieferte in den beiden Wochen des Gipfels Hintergründe zur Klimapolitik. Die Analyse der Ergebnisse von Glasgow können Sie direkt auf unserer Seite hören (RES180). Die vorigen Ausgaben vom Klimagipfel sind zu finden auf resonator-podcast.de (ab RES173).  

Instagram Live mit Klimaforscher*innen

In drei Talks auf Instagram erklärten Wissenschaftler*innen der Helmholtz-Klima-Initiative vor, während und nach der Weltklimakonferenz Ablauf und Ergebnisse der COP 26. Live mitzuerleben waren die Gespräche auf @rethinknation. Auf dem Instagram-Kanal lassen sich die Talks nach wie vor anschauen: Die Erwartungen an Glasgow schilderte die langjährige Klimakonferenz-Beobachterin Dr. María Máñez Costa vom Climate Service Center Germany (GERICS), Zwischenergebnisse der Verhandlungen kommentierte Waldexperte Dr. Friedrich J. Bohn vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und die Entscheidungen der Klimakonferenz analysierte Ozeanograf Prof. Dr. Martin Visbeck vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel.

Martin Visbeck (GEOMAR)
Martin Visbeck (GEOMAR)
Prof. Dr. Martin Visbeck vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel
©
GEOMAR

Regeln für den Handel mit CO2-Zertifikaten

Mit eigenem Geld CO2 in anderen Staaten vermeiden und sich die Erfolge auf das eigene Klimaziel anrechnen: Noch fehlen dazu Regeln für das Pariser Klimaabkommen. In Glasgow soll sich das ändern - Details in unserem Artikel.

Emissionshandel im Pariser Klimaabkommen

Größter Streitpunkt in Glasgow sind die Regeln für den internationalen Emissionshandel. Welche Lösungen zeichnen sich ab? Klimaökonom Reimund Schwarze mit einer ausführlichen Analyse

Wie sich mit CO2 Geld verdienen ließe

Auf der Weltklimakonferenz geht es auch um den Handel mit CO2-Zertifikaten - ein mögliches Einsatzfeld für die Entnahme von Kohlendioxid aus der Atmosphäre. Zum Artikel.

"Pariser Regelwerk muss endlich unter Dach und Fach"

Kurz vor dem Gipfel in Glasgow spricht Klimaökonom Reimund Schwarze über Erwartungen, Erfolgsaussichten und den letzten großen offenen Punkt der Umsetzung des Pariser Abkommens. Zum Interview

Welt steuert auf 2,7 Grad zu

Zwei Berichte, eine Warnung: Kurz vor Beginn des Weltklimagipfels bestätigen die Vereinten Nationen einmal mehr, dass die Welt noch längst nicht auf dem 1,5-Grad-Pfad ist. Bis 2030 müssten die globalen Emissionen dafür nahezu halbiert werden, heißt es in unserem Artikel.

Worauf es in Glasgow ankommt

Auf Klimagipfeln verhandeln die teilnehmenden Staaten viele drängende Fragen. Doch welche werden in Glasgow entscheidend sein? In unserem ersten Artikel zur Klimakonferenz stellen wir die wichtigsten Themen vor. Zur Vorschau

Ansprechpartner für die Presse zur Klimakonferenz in Glasgow

Roland Koch, Leitung Kommunikation 
roland.koch@helmholtz-klima.de
0160 / 90 10 83 14


Manuel Berkel, Wissenschafts- und Politikredakteur
manuel.berkel@helmholtz-klima.de
0151 / 27 54 80 16

Fotovermerke

Titelbild: UNFCCC; Zeitstrahl: 1972: Paylessimages-stock.adobe.com; 1987: LIGHTFIELD STUDIOS-stock.adobe.com; 1988: Ralf-stock.adobe.com; 1990: akira_photo-stock.adobe.com; 1992: Photo by Raphael Nogueira on Unsplash; 1995: Photo by Reiseuhu on Unsplash; 1997: Paylessimages-stock.adobe.com; 2010, 2011, 2015: UNFCCC/flickr; 2018: Milosz Maslanka-stock.adobe.com