Wie genau arbeiten Klimamodelle?
Ein wichtiger Erkenntnisweg in den Naturwissenschaften ist es, komplexe Prozesse dadurch zu verstehen, dass man sie in Computermodellen nachbildet. In den vergangenen Jahrzehnten hat die Klimaforschung immer detailliertere Modelle des Klimasystems der Erde entwickelt. Diese haben bereits in den 1970er und 1980er Jahren die derzeit ablaufende Erwärmung korrekt vorhergesagt.
Der weltweite Temperaturanstieg bewegt sich heute in dem Korridor, den der Weltklimarat (IPCC) in seinem ersten Sachstandsbericht 1990 erwartet hat. Auch andere Aussagen früherer Klimamodelle wurden später durch die Realität bestätigt, zum Beispiel zu Gletscherschmelze, Meeresspiegelanstieg oder der Zunahme von Dürren.¹ Hingegen ist es Klimamodellen nicht möglich (und dafür wurden sie auch nicht entwickelt), exakte Wettervorhersagen für die ferne Zukunft zu liefern.
Es hat sich also vielfach gezeigt, dass moderne Klimamodelle reale Klimaentwicklungen zutreffend abbilden können. Deshalb sind Schlussfolgerungen für die künftige Klimaentwicklung, die wir heute aus den Ergebnissen von Modellrechnungen ziehen können, eine verlässliche Grundlage für politische Entscheidungen.
¹ IPCC 2013, AR5, WG1, Kapitel 9 – https://www.ipcc.ch/site/assets/uploads/2018/02/WG1AR5_Chapter09_FINAL… sowie FAQ, Frage 9.1 – https://www.de-ipcc.de/media/content/IPCC_AR5_WGI_FAQ_deutsch.pdf; aktuell: Hausfather et al. 2019 – h t t p s : //agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1029/2019GL085378