Prof. Dr.
Hans-Otto Pörtner
Prof. Dr. Hans-Otto Pörtner leitete am Alfred-Wegener-Institut (AWI) in Bremerhaven die Sektion Integrative Ökophysiologie, mittlerweile ist er am AWI als Senior Professional Advisor aktiv. Er erforscht, wie sich Ozeane durch den Klimawandel verändern und welche Folgen das für marine Lebewesen und Ökosysteme hat. Er untersucht vor allem, wie sich Ozeanerwärmung, Ozeanversauerung und sinkender Sauerstoffgehalt (Hypoxie) auf das Überleben und die Verbreitung von Meerestieren auswirken.
Seine Arbeit reicht von den Verhaltens- und Verbreitungsmustern der Tiere bis zu zellulären Mechanismen und Anpassungsprozessen. Er zeigt, dass der Klimawandel nicht nur die Temperatur oder den Meeresspiegel betrifft, sondern tiefgreifend die Lebensbedingungen im Meer verändert. Mit seiner Arbeit liefert er Hinweise darauf, welche Tiergruppen besonders verletzlich sind und wo sich Verbreitung und Ökosystemfunktionen ändern könnten.
Hans-Otto Pörtner arbeitete an verschiedenen Berichten des Weltklimarates (IPCC) mit und wurde 2015 für die 6. Berichtsphase zum Ko-Vorsitzenden der IPCC-Arbeitsgruppe II (Folgen, Anpassung und Verwundbarkeit) gewählt. Seit 2020 ist er Mitglied des Wissenschaftliche Beirats der Bundesregierung (WBGU).
Hans-Otto Pörtner steht für Gespräche, Interviews oder Anhörungen zur Verfügung zu den Themen:
- Klimawandel, Ozeanversauerung, Ozeanerwärmung, Hypoxie
- Auswirkungen Klimawandel auf Meerestiere, Landtiere, Ökosysteme
- Anpassungen von Tieren an Klimawandel, Biogeografie, Ausbreitung, Zusammensetzung von Arten
- Evolutionsgeschichte von Tieren und Ökosystemen in verschiedenen Klimazonen
- IPCC - Weltklimarat, Intergovernmental Panel on Climate Change
- IPBES - Weltbiodiversitätsrat
Prof. Dr. Hans-Otto Pörtner leitete die Sektion Integrative Ökophysiologie am Alfred-Wegener-Institut (AWI), Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven, mittlerweile ist er am AWI als Senior Professional Advisor aktiv. Er erforscht, wie Meerestiere und marine Ökosysteme auf den Klimawandel und damit verbundene Stressfaktoren reagieren. Vor allem untersucht er die Auswirkungen von Ozeanerwärmung, Ozeanversauerung und Sauerstoffmangel im Ozean (Hypoxie).
Durch den Klimawandel werden die Ozeane wärmer und saurer und es fehlt an ihnen Sauerstoff. Hans-Otto Pörtner zeigte mit seiner Forschung, wie sich die Lebensbedingungen im Meer dadurch tiefgreifend verändern. Er beschreibt diese drei Faktoren als „tödliches Trio“, weil sie in Kombination existenzielle Risiken für marine Lebewesen darstellen.
Wärmere Meere speichern weniger Sauerstoff. Lebewesen aber müssen atmen, damit ihr Körper Energie erzeugen kann und je wärmer die Meere werden, desto stärker steigt der Sauerstoffbedarf der Tiere. Hans-Otto Pörtner und sein Team haben herausgefunden, dass es artspezifische Temperaturgrenzen gibt für die Versorgung mit Sauerstoff. Wird eine solche Grenze überschritten, nimmt die Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislaufsystems ab.
In einer Studie untersuchten sie zum Beispiel, wie die Nordsee-Miesmuschel Mytilus edulis auf eine erhöhte Temperatur und steigende CO₂-Werte reagiert. Dabei zeigte sich, dass Versauerung und Erwärmung die körperlichen Funktionen einschränken, so etwa die Fähigkeit zur pH-Regulation und damit verbunden auch die thermische Toleranz.
Diese Zusammenhänge begründen auch, wie sich Tiere räumlich (Biogeographie) in Abhängigkeit von Temperatur und Stressfaktoren verteilen und ob sie sich an veränderte Bedingungen anpassen können. Viele Meerestiere verlagern ihren Lebensraum weg von wärmeren Regionen. Dadurch ändert sich die Verbreitung von Arten und die Artenzusammensetzung von Ökosysteme.
Die ökophysiologische Forschung liefert wichtige Grundlagen, um abzuschätzen, wie marine Ökosysteme auf den Klimawandel reagieren und wo Kipppunkte drohen könnten. Er arbeitete an verschiedenen Berichten des Weltklimarates (IPCC) mit und wurde 2015 für die 6. Berichtsphase zum Ko-Vorsitzenden der IPCC-Arbeitsgruppe II (Folgen, Anpassung und Verwundbarkeit) gewählt. Seit 2020 ist er Mitglied des Wissenschaftliche Beirats der Bundesregierung (WBGU).
- 2005 – 2024 Sektionsleiter, Integrative Ökophysiologie, Alfred-Wegener-Institut (AWI)
- 1995 - 2005 Leiter der Forschungsgruppe Integrative Ökophysiologie, AWI
- seit 1995 Professor, Universität Bremen
- 1992 - 1995 Heisenberg-Stipendiat, Lovelace Medical Foundation, Albuquerque, New Mexico
- 1990 Habilitation in Zoologie, Heinrich-Heine-Universität (HHU) Düsseldorf
- 1985 - 1987 Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Max-Planck-Institut für experimentelle Medizin, Göttingen; Acadia University, Wolfville; und Dalhousie University, Halifax, Kanada
- 1983 - 1985 Assistenzprofessor, HHU Düsseldorf
- 1983 Diplom in Biologie und Promotion in Zoologie/Tierphysiologie, Westfälische Wilhelms-Universität Münster und HHU Düsseldorf
Auszeichnungen (Auswahl)
- 2023 Planetary Health Award, Prince Albert II. of Monaco Foundation
- 2023 Keynote, UN World Oceans Day, Vereinte Nationen, New York, USA
- seit 2022 Ehrendoktorwürde, Acadia University, Nova Scotia, Kanada
- 2022 Keynote, 1. UNFCCC Biodiversity day, COP27, Ägypten
- 2022 Roger-Revelle-Vorlesung und -Medaille, IOC, UNESCO, Paris, Frankreich
- 2018 Bidder-Vorlesung, Society for Experimental Biology, Florenz, Italien
- 2013 27. Plymouth Marine Lecture und Silbermedaille
- 2012 W.F. James Professor of Pure and Applied Sciences, St. Francis Xavier University,
- Antigonish, Nova Scotia
Gremien und Mitarbeit (Auswahl)
- seit 2020 Mitglied, Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU)
- seit 2020 Gewähltes Mitglied, European Academy of Sciences (EurASc)
- 2021 - 2023 Mitglied, Kern-Autorenteam, IPCC AR6-Synthesebericht
- 2019 - 2021 Co-Vorsitzender, Workshop und Bericht „Biodiversität und Klimawandel”, IPBES und IPCC
- 2016 - 2021 Mitglied, Gutachterausschuss, Europäischer Forschungsrat
- 2015 – 2023 Co-Vorsitzender, Arbeitsgruppe II: Impacts, Adaptation, Vulnerability, IPCC
- 2012 - 2015 Mitglied, Kern-Autorenteam, IPCC AR5-Synthesebericht
- 2010 - 2014 Koordinierender Hauptautor: IPCC AR5-WGII, Kapitel 6: Ozeansysteme
- 2009 - 2014 Lenkungsausschuss, European Marine Biological Resources Center (EMBRC)
- 2009 - 2017 Ko-Vorsitzender, Forschungsprogramm „Biological Impact of Ocean acidification“ (BIOACID), Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)