Prof. Dr.
Annika Jahnke
Prof. Dr. Annika Jahnke ist Umweltchemikerin und leitet mit Werner Brack das Department Exposure Science am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig. Sie erforscht komplexe Mischungen von Schadstoffen in der Umwelt und im menschlichen Organismus und untersucht, welche Prozesse die Verteilung, den Verbleib und die Effekte von Umweltschadstoffen steuern.
Annika Jahnke bestimmt sowohl die Schadstoffbelastung von gesamten Organismen als auch organspezifische Konzentrationen und Muster. Sie bewertet die Aufnahme von Schadstoffen aus der Umwelt und entlang von Nahrungsnetzen. Auf dieser Grundlage entwickelt ihre Arbeitsgruppe Modelle, mit denen die Verteilung von Chemikalien in Organismen und in der Umwelt vorhergesagt werden kann. Ein Schwerpunkt ist außerdem die Forschung zum Umweltverhalten von Plastik, insbesondere die Verwitterung und die Abgabe von plastik-assoziierten Chemikalien.
Annika Jahnke wurde an der Universität Lüneburg in Umweltchemie promoviert. Vor ihrer Zeit am UFZ war sie Assistenzprofessorin an der Stockholm University in Schweden. Sie bringt ihre Expertise in etlichen Forschungsprojekten ein und koordiniert Großprojekte. Besonders wichtig sind ihr dabei Wissenskommunikation und der lösungsbezogene Dialog über verschiedene Stakeholdergruppen hinweg, damit der aktuelle Kenntnisstand bei der Erarbeitung internationaler Abkommen Berücksichtigung findet.
Annika Jahnke steht für Gespräche, Interviews oder Anhörungen zur Verfügung zu den Themen:
- Schadstoffe in Organismen und der Umwelt
- Globale Verteilung von Umweltverschmutzung
- Kunststoffe, Plastik, Plastikverschmutzung, Plastikmüll, Plastikverbreitung
- Dreifache planetare Krise: Umweltverschmutzung, Klimawandel, Biodiversitätsverlust
- Umweltgesetze, Umweltschutz, Plastikabkommen
Prof. Dr. Annika Jahnke leitet das Department Exposure Science am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig. Das Department erforscht und charakterisiert komplexe Mischungen organischer Schadstoffe im menschlichen Gewebe und in der Umwelt, zum Beispiel in Gewässern, Sedimenten und Böden. Dafür entwickelt Annika Jahnke mit ihrem Team auch neue Messwerkzeuge, innovative Ansätze und Methoden. Ein Schwerpunkt von Annika Jahnke sind Umweltfolgen von Kunststoffen. Sie erforscht die Verwitterung von Plastik und die Änderungen des Umweltverhaltens und möglicher Effekte auf die Umwelt.
Annika Jahnke untersucht die Verbreitung und die Folgen der Plastikverschmutzung. Wie wird Plastik in der Umwelt weiter transportiert? Wo sammelt es sich in der Umwelt an? Welche Folgen haben Sonnenstrahlung, Temperaturunterschiede oder mechanische Reibung auf Plastik und die darin enthaltenen Chemikalien? Denn durch Sonneneinstrahlung und Verwitterung werden neben kleineren Plastikpartikeln auch schädliche Chemikalien im Plastik, wie zum Beispiel Weichmacher oder Farbstoffe, freigesetzt. In einer Studie hat sie auch die Auswirkungen von Plastikverschmutzung auf die Biodiversität und den Klimawandel untersucht.
Für ihre Forschung entwickelt sie neue Messmethoden und innovative Ansätze. Chemikalien, die in die Umwelt gelangen, bilden dort mit anderen Chemikalien komplexe Mischungen und können trotz geringer Konzentrationen möglicherweise gemeinsam Umweltschäden auslösen. Die Wirkungen dieser Mischungen konnten bisher nicht umfassend bestimmt werden, weil die richtigen Messwerkzeuge fehlen. Annika Jahnke entwickelt neue Verfahren für die Bestimmung und Bewertung solcher Mischungen. Ziel ist ein gesamtheitliches, allgemeingültiges Konzept, dass das Risiko von Mischungen von Umweltschadstoffen bewerten kann - sowohl für Ökosysteme als auch für die menschliche Gesundheit.
Annika Jahnke koordiniert verschiedene Forschungsprojekte im Bereich der Anreicherung von Schadstoffen in Nahrungsnetzen und der Plastikverschmutzung und ihrer Umweltfolgen. Sie nimmt an Konferenzen und Verhandlungen teil, wie zum Beispiel den Verhandlungen zum UN-Plastikabkommen, sie plädiert für länderübergreifende Regelungen beim Umweltschutz und für Höchstgrenzen für die Neuproduktion von Plastik sowie eine Beschränkung problematischer Zusatzstoffe.
- seit 2024 Leiterin (kooperativ), Department Exposure Science, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), Leipzig
- 2022 - 2023 Leiterin (interim), Department Ökologische Chemie, UFZ
- seit 2020 Professorin für Exposomanalytik, RWTH Aachen
- 2014 - 2022 Forschungsgruppenleiterin, ERC-Grantee, UFZ
- 2007 - 2014 Postdoc und Assistenzprofessorin, Stockholm University, Stockholm, Schweden
- 2003 - 2007 Ph.D. in Umweltchemie, Universität Lüneburg
- 1997 - 2003 Diplom in Umweltwissenschaften, Universität Lüneburg
Auszeichnungen (Auswahl)
- 2016-2022 ERC Starting Grant CHEMO-RISK 2016-2022
- 2019-2026 Helmholtz Erstberufung exzellenter Wissenschaftlerinnen (W2/W3)
- 2022 UFZ Kommunikationspreis
Gremien und Mitarbeit (Auswahl)
- 2024 - 2026 Projekt nanoINHALE, Helmholtz-Gemeinschaft www.ufz.de/nanoinhale
- 2022 - 2025 Projekt P-LEACH, Helmholtz-Gemeinschaft www.ufz.de/p-leach
- 2018 - 2025 Projekt EXPOSO-METER, Helmholtz-Gemeinschaft www.ufz.de/exposo-meter
- 2019 - 2021 Projekt MICRO-FATE, Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) www.ufz.de/micro-fate
- 2016 - 2019 Projekt WEATHER-MIC, JPI Oceans und BMBF
- 2016 - 2022 Projekt ERC StG CHEMO-RISK, ERC Starting Grant, Europäische Union www.ufz.de/chemo-risk
- Mitglied, Scientists' Coalition for an Effective Plastics Treaty
- Mitglied, International Panel on Chemicals and Pollution