The new Assessment Report of the IPCC (WG III)
Mitigation of Climate Change
In the new Working Group II contribution to the Intergovernmental Panel on Climate Change Sixth Assessment Report, climate scientists assess the current state of knowledge about mitigation options to climate change. Here you will find background information the Sixth Assessment Report, on the IPCC, and expert analyse.
Find your experts on the IPCC's 6th Assessment Report (Volume III)
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The evidence is clear: the time for action is now
The third part of the IPCC's Sixth Assessment Report (AR 6), published on April 4, 2022, shows: We still have a chance to limit global warming to 1.5 °C. To do so, we need to halve our greenhouse gas emissions by 2030. With immediate and deep changes, this is possible.
Between 2010 and 2019, annually more greenhouse gases were emitted than ever before in human history. All the same, emissions are rising more slowly than in the previous decade, as more countries take climate action. If effective means are expanded and applied more equitably through legislation, political regulation or market-based instruments, they can sustainably reduce emissions and spur innovation. According to the Intergovernmental Panel on Climate Change, humanity has opportunities in all sectors to at least halve emissions by 2030.
Eckpunkte und Neuerungen im 6. Sachstandsbericht des Weltklimarats
Eine Einordnung von Reimund Schwarze, Klimaökonom, Wissenschaftler im Department Ökonomie am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ
Der Beitrag der WG III zum AR6 beschäftigt sich mit Fragen der Bekämpfung des Klimawandels und den damit verbundenen sozioökonomischen und technologischen Folgen. Aufbauend auf den Ergebnissen des AR5-Berichts aus 2014 werden im aktuellen Bericht neue Trends und Szenarien entwickelt.
What is the IPCC?
All over the world, scientists are researching climate change and its effects on nature and mankind. In order to bundle the results and clarify what threat is posed by global warming and whether action must be taken, the United Nations Environment Program (UNEP) and the World Meteorological Organization (WMO) have founded the Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC).
Negative emissions: How we get CO2 out of the atmosphere again
At the press briefing of the German Climate Consortium, the experts agreed that negative emissions will play a major role in the new IPCC report. We explain what lies behind the idea of removing carbon dioxide from the atmosphere again, what natural and technical processes exist to date, and what direction research will take in the future.
Assessments by Helmholtz scientists
„Der Bericht zeigt sehr deutlich, dass wir sofort und umfassend unsere THG-Emissionen senken müssen: d.h. bis 2030 nahezu halbieren, um die globale 1,5°C-Erderwärmungsgrenze nicht zu reissen. Dies erfordert viele Veränderungen und bringt zahlreiche neue Chancen, wie man etwa anhand der vielen Co-Benefits von Klimaschutz und Klimaanpassung für Städte oder die Landwirtschaft sehen kann. Die Wissenschaft hat die notwendigen Erkenntnisse zum Klimawandel längst geliefert und über viele Jahre immer weiter verfeinert. Wir müssen nun auch bei der raschen Umsetzung von Klimaschutz und Anpassung in allen Lebensbereichen endlich zum Teil der Lösung werden und nicht mehr Teil des Problems bleiben.“
- Daniela Jacob, Direktorin des Climate Service Center Germany (GERICS), wissenschaftliche Leiterin des Bereichs Mitigation der Helmholtz-Klima-Initiative
"Der neue Bericht der Arbeitsgruppe III des Weltklimarats IPCC kommt zu einer Zeit, in der steigende Kohlendioxidemissionen und unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen es uns erschweren, die globale Erwärmung entsprechend des Paris-Abkommens zu begrenzen, und andere gesellschaftliche Ziele in Bezug auf Naturschutz, nachhaltige Entwicklung, Gerechtigkeit, Frieden und Wohlergehen für Menschen in aller Welt zu erreichen. Wir sind in der Lage, die Zukunft entsprechend unserer Wünsche zu gestalten, brauchen aber mehr Ehrgeiz und weitaus mehr Handlungen, um unsere gemeinsam erklärten Ziele zu erreichen. Diese Herausforderungen können wir am besten bewältigen und neue Möglichkeiten schaffen, wenn alle relevanten gesellschaftlichen Gruppen zu den notwendigen Veränderungen beitragen. Der Ozean bietet Lösungen für die Begrenzung des Klimawandels, aber deren Potenziale, Synergien und Zielkonflikte müssen noch weiter untersucht werden - der sicherste und effektivste Ansatz wird immer die drastische Reduzierung der Treibhausgasemissionen bleiben."
- Katja Matthes, Direktorin des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel, zukünftige Vize-Präsidentin des Helmholtz-Forschungsbereichs Erde und Umwelt und Mitglied im Vorstand der Deutschen Allianz Meeresforschung
"Der Bericht der Arbeitsgruppe III des Weltklimarats IPCC sagt uns - wieder einmal - sehr deutlich, dass unser Lebensstil die weltweiten Treibhausgas-Emissionen weiter in die Höhe treibt. Er zeigt auch globale Ungleichheiten auf: Die zehn Prozent der Haushalte mit dem höchsten Einkommen sind für einen Großteil dieser Emissionen verantwortlich. Hinzu kommt, dass die festgelegten Beiträge der Länder zu Emissionsreduktionen nicht ausreichen, um die globale Erwärmung gemäß des Paris-Abkommens zu begrenzen - und die derzeitige Entwicklung der Emissionen erscheint nicht einmal diesen Selbstverpflichtungen zu entsprechen. Die vom IPCC beschriebenen globalen Emissionspfade veranschaulichen die Möglichkeiten und die notwendigen Emissionssenkungen: Ergreifen wir sofortige Maßnahmen und schlagen wir einen Weg ein, der die Erwärmung wie in Paris vereinbart begrenzt? Verlassen wir uns auf Lösungen für negative Emissionen, die erst noch entwickelt werden müssen? Oder steuern wir auf eine sich erwärmende Welt voller Risiken zu? In was für einer Welt wollen wir leben und welches Erbe wollen wir zukünftigen Generationen überlassen?"
- Mojib Latif, Leiter der Forschungseinheit Maritime Meteorologie am GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel
„Der aktuelle Bericht der IPCC-Arbeitsgruppe III zeigt in erschreckender Weise, dass der anthropogene Ausstoß von klimaschädigenden Treibhausgasen nach wie vor massiv ansteigt und die dringend benötigten politischen Weichenstellungen für den notwendigen Transformationsprozess viel zu schleppend verlaufen. Wir brauchen mutige, weitreichende Maßnahmen, um Technologien zur Produktion von kohlenstoffneutralen/kohlenstofffreien Energieträgern bis zur Marktreife zu entwickeln und flächendeckend zu implementieren. Dabei müssen wir technologieoffen bleiben und dürfen uns auch durch geopolitische Machtverschiebungen nicht aufhalten lassen. Die Zeit für Diskussionen ist vorbei, wir müssen handeln. Jetzt.“
- Prof. Dr. Katja Bühler, Biotechnologin, Wissenschaftlerin im Department solare Materialien am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), Mitglied im Nationalen Wasserstoffrat der Bundesregierung
"Da die Emissionen weiterhin steigen, stehen wir vor einer doppelten Herausforderung: Erstens müssen wir unsere Emissionen in aller Welt und in allen Bereichen unseres Lebens und Wirtschaftens drastisch reduzieren. Zweitens müssen wir zuverlässige Wege finden, um Kohlendioxid aus der Atmosphäre zu entfernen und sicher zu speichern, um die verbleibenden unvermeidbaren Emissionen auszugleichen und bis Mitte des Jahrhunderts eine „Netto Null“-Bilanz zu erreichen. Verschiedene Entwicklungspfade, die im Bericht der IPCC-Arbeitsgruppe III bewertet wurden, zeigen, dass je mehr Emissionen verbleiben und je später wir handeln, desto mehr Technologien zur CO2-Entnahme eingesetzt werden müssen. Nach allem, was wir heute wissen, werden naturbasierte Lösungen allein nicht ausreichen, um Netto Null zu erreichen. Daher müssen wir dringend zusätzliche Optionen erforschen, wenn wir unsere Klimaziele erreichen wollen. Aber während wir die Umsetzbarkeit solcher Optionen untersuchen und ihre möglichen Nebenwirkungen analysieren, dürfen wir uns nicht von dem Hauptziel ablenken lassen: Die Emissionen müssen deutlich sinken. Die Forschungsmission „Marine Kohlenstoffspeicher als Weg zur Dekarbonisierung“ der Deutschen Allianz Meeresforschung (DAM) bringt Forschende aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen sowie der Praxis zusammen, um Potenziale, Nebeneffekte und Zielkonflikte von ozeanbasierten Optionen zur Kohlendioxid-Entnahme zu bewerten. Unsere Ergebnisse unterstützen gesellschaftliche und klimapolitische Entscheidungen."
- Andreas Oschlies, Leiter der Forschungseinheit Biogeochemische Modellierung am GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel und Beitragender Autor Kapitel 12 "Cross-Sectoral Perspectives"
„Der aktuelle IPCC-Bericht betont und konturiert die Bedeutung der CO2-Entnahme als Mittel des Klimaschutzes. Im besten Fall kann sie Emissionsmengen reduzieren, schwer vermeidbare Emissionen kompensieren und einen ergänzenden Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten. Der IPCC weist der CO2-Entnahme damit einen festen Platz im Instrumentenkasten der Klimapolitik zu. Allerdings bestehen auch weiterhin erhebliche Unsicherheiten hinsichtlich der Entnahmepotenziale der einzelnen Ansätze, ihrer technischen und sozialen Realisierbarkeit sowie möglicher Nebeneffekte. Der Bericht erhöht jedoch den politischen und wissenschaftlichen Handlungsdruck. In den kommenden Jahren wird es darum gehen, geeignete und ungeeignete Maßnahmen zu trennen, erwünschte Ansätze weiter zu erforschen und ggf. in Anwendung zu bringen sowie negativen Effekten vorzubeugen.“
- PD Dr. Till Markus, Umweltjurist, Wissenschaftler im Department Umwelt- und Planungsrecht am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ
“The latest IPCC reports are increasingly clear on the need for urgent and ambitious action. That action must guide climate action at all levels and in all sectors. Since the publication of the special report on 1.5°C of global warming, we know that limiting global warming to 1.5ºC is still possible. Challenging but possible. However, as we delay action, it will become more challenging to limit warming in line with the limits set by the Paris Agreement. We also know that each temperature increase has greater consequences and impacts on ecosystems and society. The most vulnerable populations are often the ones with the least resources to cope with these impacts. However, as stated in WGIII’s report, the window of opportunity to avoid greater impacts and risks is rapidly closing. Therefore, it is imperative to transform economies and drastically reduce emissions in the short-term to limit warming to 1.5ºC and ensure a climate-resilient future.”
- Tania Guillén, Climate Service Center Germany (GERICS)
"Der neue IPCC-Bericht hebt zahlreiche Synergien zwischen Klimaschutz, Anpassung an den Klimawandel und nachhaltiger Entwicklung hervor, wobei Klimaschutzmaßnahmen der Schlüssel zur Erschließung dieser Synergien sind. Der Bericht mahnt aber auch zur Vorsicht, um Kompromisse für gefährdete gesellschaftliche Gruppen, einschließlich indigener Völker und Gemeinschaften in den am wenigsten entwickelten Ländern und kleinen Inselstaaten, zu vermeiden. Die Ziele für Nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen bieten einen Rahmen für die Bewertung der Auswirkungen von Optionen für Klimaschutz, Anpassung und nachhaltige Entwicklung und daraus synergetische Handlungsempfehlungen abzuleiten. Klimaschutz und Nachhaltige Entwicklung gemeinsam zu adressieren, eröffnet neue Chancen. Die ersten Schritte sind getan – und wir können noch deutlich mehr tun, um unser eigenes Wohlergehen auf diesem Planeten zu sichern."
- Martin Visbeck, Leiter der Forschungseinheit “Physikalische Ozeanographie” am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel
"Die Neuheit des AR6 liegt in den systemtransformatorischen Ansätzen und der Verwirklichung der UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs). Neu ist auch die breite Diskussion sozialer, sozialpsychologischer und finanzpolitischer Begleitmaßnahmen als förderliche Bedingungen für die Akzeptanz und Beschleunigung von Systemtransformationen."
- Reimund Schwarze, Klimaökonom, Wissenschaftler im Department Ökonomie am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ
"Der Focus des heute publizierten Berichtsteiles des IPCC liegt auf dem, was zu tun ist. Die Aufgabe ist nach wie vor groß. Bei all den Verbesserungen, die in den vergangenen Jahren erreicht wurden, steuern wir bei Beibehaltung aller aktuellen Maßnahmen momentan auf eine Klimaerwärmung von weltweit im Schnitt 3,2 Grad zu. Das ist zu viel! Die Folgen für uns Menschen und unsere Gesundheit zu gravierend. Als Wissenschaftlerin und Medizinerin sehe ich die immense Aufgabe, die hier im Bereich des Gesundheitswesens, aber auch der Forschung noch zu leisten ist. Der Gesundheitssektor ist – weltweit gesehen – einer der größten Emittenten von Treibhausgasen, allem voran z.B. von extrem klimaschädlichen Narkosegasen oder Dosieraerosole in Medizinprodukten wie z.B. Asthmasprays. Aber auch in Bezug auf Gebäude, Lieferketten, Transport und Mobilität, oder der Nachhaltigkeit der Labore und Forschungseinrichtungen kann und muss noch einiges geschehen. In der Vernetzung und Kooperation der Akteure und dem gelungenen, schnellen Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse und technologischer Entwicklungen in die Praxis -- sehe ich enormes Potenzial, den Wandel hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft zu beschleunigen. Die Zusammenarbeit von Politik, Wissenschaft, Gesellschaft und jedem einzelnen zu koordinieren und effektiv zu gestalten ist absolute Notwendigkeit."
- Claudia Traidl-Hoffmann, Direktorin des Instituts für Umweltmedizin bei Helmholtz Munich
"Der Beitrag der Arbeitsgruppe III zum 6. Sachstandsbericht des IPPC unterstreicht notwendige Anstrengungen zur Abschwächung der Auswirkungen des Klimawandels. Um zumindest noch das Zwei Grad-Ziel zu erreichen, sind neben der Stärkung der Politik und der Änderung des Aktivitätsniveaus sofortige Maßnahmen, technologischer Wandel und Innovationen erforderlich. Innovationen sind von zentraler Bedeutung für die Verwirklichung von Netto-Null-Treibhausgasemissionen. Dies gilt insbesondere für den Energiesektor, der auf eine weitreichende Elektrifizierung sowie Energieträger wie Biokraftstoffe, emissionsarmen Wasserstoff und insbesondere solare Energiequellen abzielen muss."
- Andreas Schmid, Leiter des Departments Solare Materialien am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ
"Der Ozean kann uns helfen, Kohlendioxid aus der Atmosphäre zu entfernen und sicher zu speichern. Einige Methoden sind bereits verfügbar und können direkt genutzt werden: Entlang unserer Küsten kann die Wiederherstellung von „Blue Carbon“-Ökosystemen wie Feuchtgebieten oder Mangroven zur Speicherung von Kohlendioxid (CO2) beitragen und gleichzeitig Schutz vor Erosion, Sturmfluten und dem Anstieg des Meeresspiegels bieten oder die Artenvielfalt fördern. Optionen wie die Alkalinisierung der Ozeane oder die direkte Entfernung von CO2 aus dem Meerwasser können zusätzliche Möglichkeiten eröffnen. Weitere Forschung ist jedoch unerlässlich, um wirksame Lösungen zu finden und negative Nebeneffekte zu vermeiden. Da der Schwerpunkt bisher vor allem auf landbasierten Optionen lag, lassen sich die Auswirkungen und die Durchführbarkeit von Ansätzen im Meer noch schwer abschätzen. Darüber hinaus ist eine Koordinierung erforderlich, um den Wettbewerb um Ressourcen und Flächen in Land- oder Meeresgebieten auszugleichen und den Klimaschutz mit anderen gesellschaftlichen Zielen in Einklang zu bringen. Das europäische Projekt OceanNETS untersucht, inwieweit und unter welchen Bedingungen der größer angelegte Einsatz von Technologien zur CO2-Entnahme aus dem Meer in Europa und in aller Welt realistisch und wirksam zur Erreichung der Klimaneutralität und der im Pariser Abkommen festgelegten Ziele beitragen könnte."
- David Keller, Projektkoordinator OceanNETs am GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel und Beitragender Autor Kapitel 12 "Cross-Sectoral Perspectives"
"Der Ausbau der Erneuerbaren, die Unabhängigkeit von Kohle, Öl und Erdgas, ist dringender denn je (Klimawandel, Unabhängigkeit von Russland). Ich glaube, darin sind wir uns in Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft inzwischen weitestgehend einig. Wir müssen die natürlichen Potenziale – Wind, Sonne und Biomasse – dafür besser/effizienter nutzen. Da ist noch viel Luft nach oben. Allein bei der Bionergieerzeugung nutzen wir erst einen Teil der pflanzlichen und tierischen Abfälle. Auch mögliche Synergien mit einer naturverträglichen Landwirtschaft sind noch nicht erschlossen. Die Bioenergie kann als flexible erneuerbare Energie im Zusammenspiel mit fluktuierenden erneuerbaren Energiequellen zur substanziellen Reduktion von Treibhausgas-Emissionen beitragen. Für ein klimaneutrales Energiesystem ist die effiziente Nutzung der begrenzten Bioenergie in schwer zu defossilisierenden Sektoren, wie zum Beispiel dem Luftverkehr, eine Voraussetzung. Nutzer:innen können außerdem eine dezentrale, unabhängige und selbstverwaltete Energieversorgung auf Basis regionaler Rohstoffe gestalten."
- Daniela Thrän, Leiterin des Departments Bioenergie am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ, Bereichsleiterin „Bioenergiesysteme“ am Deutschen Biomasseforschungszentrum (DBFZ) Leipzig, Co-Sprecherin im Nationalen Bioökonomierat
„Land- und Forstwirtschaft sind sowohl Verursacher als auch Betroffene des Klimawandels. Dabei steht die Entwicklung von nachhaltigen Produktionsmethoden für Lebens- und Futtermittel, aber auch der Einsatz von biobasierten Rohstoffen als Materialien in der Bau-, Textil- und Papierbranche oder der Chemieindustrie im Zentrum des Interesses. Neben der Energie- ist auch eine Ressourcenwende notwendig. Das wird nicht nur über die Produktion von neuen Biomassen erfolgen können. Vielmehr muss eine Kreislaufwirtschaft auf der Basis biologischer Systeme auch Rest- und (bisherige) Abfallstoffe in die Nutzung als Wertstoffe zurückführen. So kann die Konkurrenz um wertvolle Landflächen reduziert und Produktivität erhalten werden. Gesellschaftlicher Dialog ist dabei essentiell um Nutzungen für Produktion und zum Schutz der Natur auszubalancieren. Respektvoller Dialog erfordert aber auch die Bereitschaft von Kunden für nachhaltig produzierte Produkte einen angemessenen Preis zu bezahlen. CO2-Zertifikate können nur der Anfang sein. Insgesamt wird es für die Menschheit wesentlich (kosten-)günstiger sein, schon das Wirtschaften nachhaltig zu gestalten und nicht erst Schäden teuer zu reparieren.“
- Ulrich Schurr, Institut für Bio- und Geowissenschaften, Pflanzenwissenschaften (IBG-2) Forschungszentrum Jülich
„Um die Treibhausgasemissionen zu senken sind CO2-freie Technologien und innovative Systemlösungen gefragt. Wasserstofftechnologien spielen eine Schlüsselrolle für Sektorenkopplung und CO2-Reduktion. Um keine Zeit zu verlieren, ist es wichtig, die aktuelle Dynamik im Bereich der Wasserstofftechnologien zu nutzen und zu verstärken, sich zu vernetzen und Synergien zu identifizieren."
- Daniela Lindner, Abteilungsleiterin Angewandte Wasserstofftechnologien am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
„Böden und Pflanzen als CO2-Speicher werden umso interessanter, je knapper die Zeit und das Kohlenstoff-Restbudget werden, das noch in die Atmosphäre gelangen darf, wenn wir den Klimawandel wirksam begrenzen wollen. Untersuchungen zeigen: Es gibt punktuelle Fortschritte dabei, die sogenannte Landsenke zu vergrößern. Das darf aber nicht als Begründung dafür dienen, nicht in erster Linie die CO2-Emissionen aus fossilen Brennstoffen zu verringern. Vielmehr muss die Landsenke selbst vor Auswirkungen des Klimawandels wie Dürren geschützt werden, wenn sie auch zukünftig funktionieren soll.“
- Alexander Graf, Institut für Bio- und Geowissenschaften, Agrosphäre (IBG-3), Forschungszentrum Jülich
"Die wichtigste Methode, um die Folgen des Klimawandels für die Böden zu mindern, ist, die Menge an organischem Kohlenstoff im Boden zu erhöhen. Dies kann man dadurch erreichen, dass mehr organisches Material in den Boden eingebracht als durch Zersetzung wieder abgebaut wird, zum Beispiel durch Einbringen großer Mengen von humusbildenden, organischen Substanzen wie abgestorbene Pflanzenreste, Mist, Kompost oder Pflanzenkohle. Außerdem müssen die Böden möglichst dicht bewachsen sein – aber nicht mit anfälligen 'Plantagen' wie Fichtenmonokulturen, die eigentlich nicht hierhergehören. Je mehr auf den Böden wächst, desto besser ist ihre Durchwurzelung. Und weit verzweigte Wurzeln speichern jede Menge Kohlenstoff."
- Nicolas Brüggemann, Institut für Bio- und Geowissenschaften, Agrosphäre (IBG-3), Forschungszentrum Jülich