03.11.2020
Sarah Werner

Wichtig ist, was nach der Wahl passiert

Auf dieses Ereignis schaute die ganze Welt: Am 3. November wählten Millionen Amerikaner*innen ihren neuen Präsidenten. Prof. Reimund Schwarze vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung UFZ fasst für uns drei Punkte zusammen, die eine wichtige Rolle für die klimapolitische Richtung der USA in den nächsten vier Jahren spielen.

Porträt Prof. Dr. Reimund Schwarze / Umweltökonom vom UFZ
Porträt Prof. Dr. Reimund Schwarze / Umweltökonom vom UFZ
Prof. Dr. Reimund Schwarze
©
Helmholtz-Gemeinschaft

Politische Richtung:
Im Moment gibt es in den USA nicht nur keine Klimapolitik, sondern es gibt eine regelrechte Politik des Leugnens und Ignorierens von klimawissenschaftlichen Sachverhalten. Und das würde die nächsten vier Jahre so weitergehen. Aber auch Bidens Klimapolitik ist noch nicht ambitioniert genug. Im Kern ist es ein Förderprogramm für Technologien und Innovationen, das bei weitem nicht ausreicht, um bis 2050 klimaneutral zu sein.

Pariser Klimaabkommen:
Alle sagen, dass die USA schnell dem Pariser Abkommen wieder beitreten sollten. Ich plädiere aber dafür, dass sie sich mehr Zeit nehmen und einen ambitionierten, gut durchdachten Plan aufstellen, mit Zielen für 2030, die wirklich was bewegen. Ich rechne mit dem großen Durchbruch zur UN-Klimakonferenz im November 2021.

Wie es weiter geht:
Wichtig ist, was nach der Wahl passiert und welche Dynamiken sich in Richtung Klimaschutz entwickeln. Die USA müssen eine richtige, strategische Klimavision für sich finden, die deutlich über Bidens Pläne hinaus und definitiv weiter als alles aus den letzten vier Jahren geht. Natürlich hängt jede Politik auch davon ab, wie sich Senat und Kongress zusammensetzen – aber da bin ich sehr optimistisch. Die Herausforderung wird sein, aus Bidens kleinem Wurf einen großen Wurf zu machen.
Es bleibt spannend.

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