Themenseite des AWI: UN-Klimakonferenz in Belém | COP30
Vom 10. bis zum 21. November trifft sich die Weltgemeinschaft im brasilianischen Belém, um gemeinsam bei der 30. UN-Weltklimakonferenz (COP) Wege zu finden, die Klimakrise und ihre Folgen für Mensch und Umwelt zu bewältigen. Es ist die erste COP, die im Amazonasgebiet stattfindet, einer Region, die für das Klima eine enorme Rolle spielt: Der Regenwald speichert große Mengen Kohlenstoff und ist Lebensraum für unzählige Arten. Klimaveränderungen und menschliche Einflüsse wie Entwaldung setzen ihm jedoch erheblich zu.
In dieser Umgebung wird einmal mehr deutlich, wie entscheidend es ist, dass sich die Teilnehmenden gemeinsam zu ambitionierten Maßnahmen bekennen, um den Klimawandel einzudämmen. Angesichts der aktuellen geopolitischen Lage scheint dies in diesem Jahr besonders schwer zu sein.
10 Jahre, nachdem sich die Staaten bei der COP21 auf das Pariser Klimaabkommen geeinigt haben, wird es in Belém unter anderem darum gehen, ob sie mit ihren Nationalen Klimaschutzbeiträgen (NDC, nationally determined contributions) auf dem richtigen Weg sind, um die in Paris vereinbarte 1,5 Grad-Marke zu erreichen. Damals wurde als Ziel vereinbart, die globale Erwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius, möglichst auf 1,5 Grad, im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Dazu müssten die Treibhausgasemissionen in den kommenden Jahren massiv reduziert werden. Bis Ende Oktober dieses Jahres hat laut einem Bericht der UN allerdings nur ein Drittel der Unterzeichner-Staaten neue NDCs eingereicht. Die größten Emittenten sind noch in der Bringschuld. Auch die EU hat erst kurz vor Beginn der COP ihre Pläne beschlossen und darin ihre Klimaziele abgeschwächt. Ende Oktober warnten über 2.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einem offenen Brief an die europäischen Staats- und Regierungschefs, dass sich die Diskussionen um das europäische Klimaziel für 2040 zunehmend von wissenschaftlichen Erkenntnissen entfernen. Unterzeichnet haben den Brief auch AWI-Forschende. Bei der COP30 in Belém sind auch wieder einige von ihnen vor Ort, um ihre Forschung unter anderem zu Permafrost und Biodiversität vorzustellen.
Weitere wichtige Themen, die bei der COP30 eine wichtige Rolle spielen könnten, sind eine faire, internationale Klimafinanzierung, die Anpassung an den Klimawandel, der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen sowie Klimagerechtigkeit und die Zwillingskrise zwischen dem Verlust von Biodiversität und Klimaerwärmung.
Auf der Themenseite außerdem: Das 1,5°C-Ziel – ein Nachruf? von Helge Goessling