Falling Walls Summit 2025: Helmholtz KLIMA diskutiert aktuelle Herausforderungen der Klimaforschung
„Ein historischer Moment der Klimapolitik“ – so bezeichneten vor zehn Jahren die Beteiligten und die internationale Presse die Ergebnisse des Pariser Klimaabkommens. Am 12. Dezember 2015 einigten sich die Delegierten von 197 Staaten auf ein völkerrechtlich bindendes Abkommen, das den Klimawandel eindämmen und die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius begrenzen soll. Zehn Jahre später trifft sich die internationale Klimagemeinschaft erneut – diesmal in Belém im Rahmen der COP30. Es ist Zeit, Bilanz zu ziehen – nicht nur für die Klimapolitik, sondern auch für die Klimaforschung.
Am 8. November 2025 lud die Dialogplattform Helmholtz KLIMA zu einem Insights Café im Rahmen des „Falling Walls Summit“ ein. Unter dem Titel „Beyond the Paris Promise: Insights from Climate Science“ stand die Frage im Mittelpunkt, welche zentralen Herausforderungen derzeit die Klimaforschung in Europa beschäftigen.
Prof. Dr. Katja Matthes, Direktorin des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung in Kiel und Vorsitzende des Steering Boards von Helmholtz KLIMA diskutierte mit dem neuen Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, Dr. Martin Keller, sowie dem Präsidenten des französischen Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS), Prof. Dr. Antoine Petit. Die Diskussion wurde von Wissenschaftsjournalistin Julia Vismann (RBB/Radio Eins) moderiert.
„Seit Paris wurde tatsächlich viel erreicht, aber wir wissen, dass wir nicht mehr auf dem Weg zum 1,5-Grad-Ziel sind. Wir brauchen klare Maßnahmen – und wir brauchen sie jetzt“, erklärte Katja Matthes, die selbst an der COP30 in Brasilien teilnehmen wird. „Der Klimawandel ist keine Meinungsfrage – er ist Realität. Europa hat jetzt die Chance, eine Führungsrolle zu übernehmen: Wir haben Lösungen, wir haben Optionen, und der Ozean ist eine davon.“
Im Zentrum der Diskussion stand die Bedeutung einer besseren Kommunikation zwischen wissenschaftlichen Institutionen, politischen Entscheidungsträger:innen sowie der Gesellschaft. „Es ist unsere Verantwortung, noch besser mit der Gesellschaft zu kommunizieren. Damit wir gemeinsam effektiver handeln können, brauchen wir das Vertrauen der Menschen. Und wir sollten den Dialog mit der Politik intensivieren, damit sie fundierte Entscheidungen treffen kann“, betonte Martin Keller, der nach fast 30 Jahren in den USA seit dem 1. November 2025 Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft ist.
Auch Antoine Petit, der mit dem Centre national de la recherche scientifique (CNRS) eine der größten Forschungsorganisationen Europas leitet, unterstrich diesen Gedanken: „Wichtig ist auch, dass wir Hoffnung bewahren. Der Klimawandel ist real, und wir müssen handeln. Aber ohne Hoffnung sind wir verloren. Deshalb ist es entscheidend, Hoffnung und Optimismus zu vermitteln.“
Am 10. Dezember 2025 findet die nächste Veranstaltung von Helmholtz KLIMA anlässlich des zehnten Jahrestags des Pariser Abkommens statt – diesmal mit einem Fokus auf die Klimapolitik. Gemeinsam mit der Französischen Botschaft und Climate Politics wird eine Podiumsdiskussion mit einem hochkarätigen Panel organisiert: Neben Laurence Tubiana (Vorsitzende der European Climate Foundation) nehmen Jochen Flasbarth (Staatssekretär im BMUKN), Mark Lawrence (Direktor des RIFS – Research Institute for Sustainability am GFZ) und Adenike Oladosu (Fellow am RIFS und Ökofeministin) teil. Wenn Sie an einer Teilnahme interessiert sind, schreiben Sie gerne an dialog@helmholtz-klima.de.